Bagdad - Die UNO-Waffeninspektoren im Irak haben am Mittwoch erneut die Entsorgungsanlage El Asisiya aufgesucht, in der das Regime von Präsident Saddam Hussein 1991 nach eigenen Angaben 157 Flugzeugbomben mit biologischen Kampfstoffen vernichtet hat. Die Bomben sollen mit Botulinus-Bazillen, Aflatoxinen und dem Milzbranderreger Anthrax gefüllt gewesen sein. El Asisiya liegt rund 100 Kilometer südlich von Bagdad.

Nach Angaben der irakischen Behörden durchsuchten die Inspektoren am Mittwoch außerdem die Raketenfabrik El Amin 80 Kilometer westlich der Hauptstadt sowie die frühere Chemiekampfstoff-Fabrik El Muthanna bei Samara, in der die Waffenexperten vor einigen Tagen mit der Vernichtung von Senfgas und Artilleriegranaten begonnen hatten. Weitere Kontrollen gab es in der Rüstungsfabrik El Tadschi bei Bagdad sowie in einer Zementfabrik im nordirakischen Mossul (Mosul).

Irak versucht Zerstörung von Biowaffen zu beweisen

Seit dem 19. Februar führen die irakischen Behörden Grabungen in El Asisiya durch, um ihre Angaben über die Zerstörung der Biowaffen zu beweisen. An den vorangegangenen zwei Tagen seien dabei auch Experten der Vereinten Nationen anwesend gewesen, bestätigte der Sprecher der UN-Waffenkontrollkommission (UNMOVIC), Hiro Ueki, am Dienstagabend. Die Inspektoren untersuchten Bombenfragmente und beobachteten die Freilegung einer Grube, in der die Bomben angeblich durch Sprengung zerstört worden sein sollen.

In der kommenden Woche werden zusätzliche Experten aus der UNMOVIC-Zentrale in New York in Bagdad erwartet, um mit den Irakern die Methoden für einen eventuellen Nachweis der Zahl der zerstörten Bomben zu erörtern.(APA/dpa)