München/Maastricht - Die Internationale Kunstmesse TEFAF in Maastricht (14.-23. März) wird auch bei einem möglichen Irak-Krieg stattfinden, sagte am Dienstag in München Kornrad Bernheimer bei der Vorstellung des über 500 Seiten starken Katalogs. Der renommierte Kunsthändler ist Mitbegründer und Mitveranstalter der niederländischen Kunstmesse, die heute als weltweit größter Handelsplatz für die Gemälde Alter Meister gilt. Das Angebot der rund 200 Anbieter aus 13 Ländern reicht von altägyptischen Statuen über die Kunst des Barock bis zu kostbaren Möbeln, Schmuck und Picasso-Gemälden.

"Verhalten optimistisch"

Es könne natürlich sein, dass die Kunstmesse von einem Krieg überschattet wird, sagte Bernheimer. Gleichwohl habe bisher kein einziger Gast aus den USA seinen Besuch abgesagt. Im Gegenteil: Das Interesse gerade in den USA für Maastricht sei größer als je zuvor. "Einige amerikanische Museen kommen in Mannschaftsstärke nach Maastricht", sagte Bernheimer. "Ich bin verhalten optimistisch", sagte Bernheimer. Auch wenn die wirtschaftliche und politische Situation nicht gerade hilfreich sei. "Der Kauf von Kunst hat etwas mit Lust zu tun", sagte Bernheimer. Insofern sei der Kunstmarkt auch ein Seismograph für die Stimmungslage einer Nation.

Star Bernini

Als "sensationell" wird den Angaben zufolge die Offerte eines New Yorker Galeristen bewertet, der das vor kurzem wiederentdeckte Modell einer Brunnenfigur des italienischen Barock-Bildhauers Gianlorenzo Bernini (1598-1680) anbietet, das zehn Millionen Dollar kosten soll. Werke Aristide Maillols oder Pierre Bonnards sind in Maastricht ebenso zu finden wie ein konstruktivistischer Kopf Naum Gabos, eine Holzskulptur Carl Andres oder ein Porträt, das Pablo Picasso 1956 malte.

Die Kunstmesse zieht jedes Jahr rund 75.000 Besucher aus aller Welt an. "Die meisten von ihnen bleiben mehrere Tage, und dies ist einmalig für eine Kunstmesse", sagte Bernheimer. (APA/dpa)