Anlässlich der jährlichen internen "Worldwide Analyst Conference" in San Francisco hat Sun-Chef Scott McNealy die weitere Marschrichtung des Serverspezialisten dargelegt. McNealy will die Situation seines Konzerns, der zuletzt unter Druck gekommen ist, vor allem durch eine Innovationsoffensive wieder auf Vordermann bringen. Neben einem verstärktem Engagement im Bereich der Einsteiger-Server mit ihren 32-bit-Chips sollen vor allem neue Technologien bei den Highend-Systemen Marktanteile von den Konkurrenten HP und IBM zurückholen.

"ThroughputComputing"

Bei den Highend-Rechnern setzt Sun für die Zukunft auf "ThroughputComputing". Mit dieser Technologie bezeichnet Sun die Integration von vielen Prozessor-Kernen auf einem Chip. Der Konzern stützt sich dabei auf die Niagra-Technologie von Afara Websystems, ein Unternehmen, das Sun im vergangenen Jahr übernommen hat. Dabei werden bis zu acht Prozessoren-Kerne, diese können wiederum bis zu vier Befehls-Stränge gleichzeitig bearbeiten können, auf ein Silizium-Plättchen gepackt. Ähnliche Ansätze verfolgt auch IBM mit seinem Power4-Prozessor der ebenfalls zwei Kerne auf einem Chip vereinigt. Throughput Computing-Systeme soll bei gleicher Größe ein Vielfaches an Leistung gegenüber bisherigen 64-bit-Prozessoren bieten. Ab 2005 sollen die ersten Rechner mit diesem System auf den Markt kommen.

Linux!

Auch in Zukunft will Sun nichts mit "Wintel"-PCs zu tun haben. Stattdessen bringt der Konzern seinen eigenen Linux-Thin Client auf den Markt, der auf einen Server im Hintergrund angewiesen ist. Bei der wiederentdeckten Liebe zu den kleinen Servern mit 32-bit-Chips setzt Sun auf die Betriebssysteme Solaris sowie Linux. Ansonsten will McNealy Java sowie die Integrationstechnologie N1 weiter forcieren.

"Alles von Wert lässt sich so mit Technologie wie Auto-ID an das umfassenden Netzwerk anbinden."

Ein weiteres wichtiges Betätigungsfeld in Zukunft ist für Sun nach Ansicht von McNealy die zunehmende Vernetzung. "Suns Technologie wird es ermöglichen, alles mit einem digitalen, elektrischen oder biologischen Herzschlag zu vernetzen", so der Sun-Chef. "Alles von Wert lässt sich so mit Technologie wie Auto-ID an das umfassenden Netzwerk anbinden." Diese Möglichkeit zur umfassenden Identifikation und Verfolgung von Gegenständen, Tieren und auch Personen soll vor allem zur Erhöhung der Sicherheit beitragen. (pte)