Wien - Österreichs Erdgasförderung hat im vergangenen Jahr zugelegt, während die heimische Erdölförderung rückläufig war. Die Naturgasproduktion stieg 2002 um 3,1 Prozent auf 2,015 Milliarden. Normalkubikmeter. Sie lag damit wieder über der "magischen" Zwei-Milliarden-Marke - ein Wert, der hier zu Lande zuvor erst sieben Mal (in den Jahren 1973 bis 1979) überschritten wurde. Die Ölproduktion blieb - laut der heute, Dienstag, von der Geologischen Bundesanstalt (GBA) vorgelegten offiziellen Erdöl- und Erdgas-Statistik 2002 - mit 1,032 Mio. Tonnen um 1,7 Prozent unter dem Vorjahr.

Die Gasproduktion gesteigert hat im abgelaufenen Jahr vor allem die Rohöl-Aufsuchungs AG (RAG), die ihr Fördervolumen um 7,3 Prozent auf 847,5 Mio. Normalkubikmeter ausweitete. Die Gas-Förderung der OMV stieg um 0,2 Prozent auf 1,167 Mrd. Normalkubikmeter, der Wiener Energieriese bestritt damit 57,9 Prozent des in Österreich geförderten Volumens.

Von der heimischen Ölproduktion (inklusive Natural Gas Liquids, NGL) entfielen im abgelaufenen Jahr 90,5 Prozent auf den OMV-Konzern, der mit 934.500 t ein um 0,8 Prozent niedrigeres Fördervolumen aufwies. Bei der RAG, deren Förderanteil 8,5 Prozent betrug, fiel das Volumen um 2,6 Prozent auf 87.877 t.

Die Bilanz bei Bohrungen ergab 2002 vier Gasfunde, einen Ölfund und drei Öl+Gasfunde für die OMV sowie je drei Gas- und Ölfunde für die RAG. Im Jahr 2002 wurde mit 63.152 Bohrmetern aus insgesamt 33 Bohrungen ein Plus von 8,1 Prozent erzielt.

Die Erdöl-Reserven (samt NGL) in Österreich liegen weiterhin bei etwa 10 bis 11 Jahresförderungen. Diese Menge ist wegen laufender Neufunde und Neubewertungen der vorhandenen Vorräte bereits seit 1995 relativ konstant. Die Naturgas-Reserven werden per Ende 2002 auf 12 bis 13 Jahresförderungen geschätzt. Auch hier führen laufende Neufunde und Neubewertungen dazu, dass schon seit geraumer Zeit ein Vorratspolster in der genannten Höhe "vorausgeschoben" wird.

Weltweit wurden 2002 pro Tag rund 66 Mio. Fass (je 159 Liter) Erdöl (inklusive Kondensate) gefördert. Die Weltölförderung wurde damit geringfügig um 1,1 Prozent oder knapp 700.000 Fass pro Tag eingeschränkt. Während die OPEC-Länder ihr Tagesvolumen um 6,7 Prozent auf 25,2 Mio. Fass zurückschraubten, steigerten Nicht-OPEC-Staaten (wie etwa Russland) ihre Ölförderung um 2,8 Prozent auf 40,8 Mio. Barrel. Damit halten die OPEC-Produzenten bei 38,2 Prozent der Weltförderung, gegenüber dem Jahr davor büßten sie mehr als 2 Prozentpunkte ihres Förderanteils ein.

Weltweit sicher und wahrscheinlich sind derzeit Ölvorräte für 52,2 Jahre vorhanden, die Gasvorräte reichen schätzungsweise für mehr als 63 Jahre. Besonders die Ölvorräte sind im vergangenen Jahr stark gestiegen: Der hohe Ölpreis ließ riesige kanadische Ölsandvorkommen wirtschaftlich gewinnbar werden. Die möglichen Vorräte sollen noch weit darüber hinaus gehen. (APA)