Mit der nächsten Version der Office-Programme will Microsoft ab Mitte 2004 das firmenunabhängige Dokumentenformat XML in den Mittelpunkt stellen. Office 11 werde zur umfassenden Entwicklungsplattform für die Extensible Markup Language, kündigte das Unternehmen bei einem Ausblick auf die neue Software an. XML ist der zentrale Standard für die Darstellung und Bearbeitung von Dokumenten aller Art, der unabhängig von einem bestimmten Betriebssystem ist und deswegen als lingua franca des Internet-Zeitalters gilt.

"Native XML-Autorenwerkzeuge"

Die Textverarbeitung Word, die Tabellenkalkulation Excel und das Datenbankprogramm Access sollen künftig als "native XML-Autorenwerkzeuge" zum Einsatz kommen, wie der technische Produktmanager von Microsoft, Wolfgang Rychlak, erklärte. Office 11 gebe damit jedem Büro-Anwender die Möglichkeit, einen einfachen Zugang zu XML zu finden. Die Struktur eines XML-Dokuments kann in Office 11 entweder klassisch über eine Dokumententypdefinition (DTD) oder über die leistungsfähigere Möglichkeiten eines XML-Schemas festgelegt werden.

Mindestens zwei neue Anwendungen

Mindestens zwei neue Anwendungen werden die Office-Familie ergänzen. Das eine Programm, von Microsoft vorläufig als XDocs bezeichnet, unterstützt die Datenerfassung in einem Formular-Editor. XDocs unterstützt die Nutzung der so gesammelten Daten über Web-Services (Anwendungen aus mehreren Bausteinen, die sich über das Internet miteinander austauschen) und ihre Integration in bestehende Datenbanken. Das zweite neue Programm, OneNote, dient der Erfassung und Organisation von Notizen - der Anwender soll sich dabei keine Gedanken mehr machen, wo ein kurzer Text gespeichert und wie er wiedergefunden wird. OneNote soll bereits Mitte dieses Jahres erscheinen.

Verbesserungen bei Outlook

Verbesserungen im Detail soll es bei Outlook geben, dem E-Mail-Client und Terminverwaltungsprogramm von Microsoft Office. So soll es umfangreichere Möglichkeiten zur Verwaltung und Archivierung von E-Mails sowie eine intelligentere Nutzung der Software beim Einsatz von mobilen Geräten geben.

Zielgruppe von Microsoft Office ist nicht mehr in erster Linie der Privatanwender, sondern der professionelle "Information Worker", der schnell und problemlos auf Firmendaten zugreifen will. Der endgültige Name von Office 11 ist ebenso wie die Preisgestaltung noch nicht bekannt.(APA/AP)