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Standard: Ist mit dem Schlussbericht die Arbeit der Kommission vollends abgeschlossen?

Jabloner: Ja. Freilich ist der Betrieb noch ordentlich zu Ende zu führen: Akten müssen zurückgegeben und archiviert werden. Es ist noch viel zu tun, aber als Forschungseinheit existiert sie nicht mehr.

Standard: Was machen die 160 Forscher und Forscherinnen?

Jabloner: Das ist in der Tat ein Problem. Manche von ihnen haben Anstellungen, sind an den Unis. Andere werden sich um neue Projekte bemühen.

Standard: Täuscht das Gefühl, dass man selbst in der Kommission nicht genau weiß, was mit diesem Bericht geschehen soll?

Jabloner: Pardon, die Historikerkommission hat den Auftrag gehabt, diesen Bericht zu schreiben. Mit dessen Ablieferung ist das Mandat erfüllt. Das Weitere ist nicht mehr Aufgabe der Historikerkommission.

Standard: Ihre Arbeit ist also hauptsächlich für die Forschung bestimmt?

Jabloner: Primär ist ein Forschungsbericht ein Forschungsbericht und als solcher methodisch korrekt zu gestalten. Und das ist hoffentlich erfolgt.

Standard: Wie kann man die Inhalte einer breiten Öffentlichkeit vermitteln?

Jabloner: Das geht vor allem durch die persönliche Vermittlung, also aller Mitglieder der Kommission. Wir werden Vorträge halten und an Diskussionsveranstaltungen teilnehmen. Es muss auch über die Lehrerausbildung weiter popularisiert werden und Eingang in die historischen Darstellungen, in die Lehrmaterialien finden.

Standard: Wäre es nicht besser gewesen, sich das schon während der Arbeit der Historikerkommission zu überlegen?

Jabloner: Wir waren ja laufend bei Veranstaltungen, aber die Kommission kann sich nicht selbst überholen. Ihre Aufgabe war es, die 14.000 Seiten zu schreiben, was mühevoll genug war. Das ist dann der nächste Schritt - sozusagen. (DER STANDARD, Printausgabe, 25.2.2003)