Auch Werkzeuge können Kunst sein: Das MAK zeigt in seiner Doppelausstellung "2 x Japan" bis 29. März 2009 nicht nur kunstvolle Kimonos und andere wertvolle Textilien, sondern auch jene Schablonen (Katagami genannt), mit denen diese Stoffe gestaltet wurden.

Foto: MAK

Und diese faszinieren nicht nur durch ihre abstrakten Muster. "Sie machen auch den Einfluss des japanischen Designs früherer Epochen auf u.a. den Wiener Jugendstil und die zeitgenössische Kunst deutlich", sagte MAK-Direktor Peter Noever vor der Ausstellungseröffnung am 14. Oktober.

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Die aufwendigen Stoffmuster, die sich auf den japanischen Kleidungsstücken, Geschenk-Verpackungsstoffen und auch Militär- und Feuerwehr-Überkleidern finden, waren und sind ein "Reservoir für viele Impulse", so Noever.

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"Die Papier-Schablonen, die zur Applikation der Muster verwendet wurden, sind noch nie selbst Fokus einer Ausstellung gewesen", sagte Kurator Johannes Wieninger. Das MAK besitze eine der größten Sammlungen weltweit, selbst japanische KunsthistorikerInnen kämen immer wieder nach Wien, um hier die Geschichte der Färbegestaltung in Japan zu studieren.

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In der ergänzenden Textilien-Ausstellung wird dokumentiert, dass der Wert dieser Katagamis den Sammlern nicht immer bewusst war: Dort sind kaum Stoffe oder Kleidungsstücke zu finden, die mit diesen Schablonen gestaltet worden sind, denn diese wurden früher "als nicht wertvoll genug" zum Sammeln angesehen, schilderte Kuratorin Angela Völker.

 

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So sind in der Schau hauptsächlich wertvolle Seidenstoffe und Stickereien zu sehen - Kimonos, Kriegerröcke, Kostüme für das traditionelle No-Theater und auch Kleidung für religiöse Zeremonien. "Kimonos sind nach wie vor eines der intelligentesten Kleidungsstücke", sagte Noever dazu.

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"2 x Japan"
Ausstellung in der MAK-Schausammlung Asien
15.10. bis 29.3.2009
Di 10-24 Uhr, Mi-So 10-18 Uhr

www.mak.at

(APA)

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