Kein Zweifel: Das Kloster von Ostrog ist der bedeutendste Wallfahrtsort Montenegros. Auf gut 900 Metern Seehöhe wächst es aus einer Felswand. Zum Teil ist nur die Front gemauert, Rück- und Seitenwände werden von den Gesteinsformationen vorgegeben.

Foto: derStandard.at/Bojar

Die Sakralbau-Dichte in Montenegro ist beeindruckend: Kaum eine Straße kommt ohne Hinweisschilder auf Klöster, Kirchen, Kapellen oder Eremitagen aus. Zum Teil liegen sie wie Ostrog am bzw. fast schon im Berg, zum Teil am bzw. im Wasser.

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Postkartenmotivverdächtig sind etwa die beiden Klosterinseln Sveti Dorda und Gospa od Skrplja in der Bucht von Kotor, dem größten Fjord südlich von Skandinavien. Die Bucht wurde mit dem Titel "Weltkulturerbe der Menschheit" von der Unesco geadelt.

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Die Inseln sind von dem Dörfchen Perast aus zu erreichen. Der Ort zählt etwa 300 Einwohner, kann für seine Kleine aber mit zahlreichen Palazzi und Kirchen aufwarten. Außerdem hat Perast die längste Sonnenscheindauer in der gesamten Bucht.

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Das Benediktinerkloster Sveti Dorda steht auf einer natürlichen Insel. Schon im 12. Jahrhundert soll darauf ein Kloster errichtet worden sein. Die missglückte Türkenbelagerung 1654 und ein großes Erdbeben 1667 hat das Gemäuer allerdings nicht überstanden. Die einschiffige Kirche, die heute darauf zu besichtigen ist, stammt vom Beginn des 18. Jahrhunderts.

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Keine 200 Meter weiter liegt die Insel Gospa od Skrplja, die "Jungfrau vom Felsen". Sie wurde über drei Jahrhunderte künstlich aufgeschüttet, bis 1630 eine Wallfahrtskirche darauf errichtet wurde.

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Doch auch in der Höhe gibt es viel zu entdecken: Rund um die Bucht gibt es zahlreiche Pfade zu verlassenen Dörfen und verfallenen Kirchen und Kapellen. Hinter Perast führt ein alt-österreichischer Militärpfad aus der K&K-Zeit auf die Festungsruine Sveti Andrija, 736 Meter über dem Meer.

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Ans Wasser führt auch die Klosterroute am südlichen Ufer des Skadarsees. Sie gilt als besonders reizvoll - wenn auch mehr der Landschaft wegen und weniger aufgrund der Klosteranlagen. Sie beginnt in Ulcinj, der letzten großen Stadt vor der albanischen Grenze und endet in Virpazar, am Nordufer des Sees.

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Der Skadarsee ist der größte Binnensee des Balkans. Er liegt zu zwei Drittel in Montenegro, zu einem Drittel in Albanien. 264 verschiedene Vogelarten und 40 Fischarten sollen hier beheimatet sein. Der See ist kaum erschlossen. Nur vereinzelt sind Boote auf der Wasseroberfläche auszumachen. Klassische Badestrände gibt es nicht.

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Die Klosterroute ist zwar nur 50 Kilometer lang - aufgrund der Straßenbedingungen wird diese kurze Strecke allerdings zum Halbtagesausflug. Von der kaum befahrenen Straße aus hat man gute Sicht auf die verlassenen und großteils verfallenen Klosteranlagen, die auf den ufernahen Inseln errichtet wurden.

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Entlang des Südufers ist der Skadarsee nur an einem Ort wirklich zugänglich: Murici. Murici liegt 250 Meter unterhalb der Straße, der Weg bergab verdient das Attribut "abenteuerlich". Am Ufer warten Fischerboote, um die wenigen Touristen auf die Inseln überzusetzen.

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Kirchturm und Minarett: Im Süden des Landes ist ein Gutteil der Bevölkerung muslimisch. Hier leben viele albanischstämmige Montenegriner, so auch in Murici.

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Ein Schiff wird kommen... oder auch nicht. Wozu der überdimensionale Betonkai in Murici in den See gemauert wurde, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Der See wird kaum befahren.

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Mit ein wenig Kondition schafft man es von Murici schwimmend auf die Insel Beska. Sie liegt genau gegenüber des Dorfes. Dort kann man die Reste einer Klosteranlage aus dem 14. Jahrhundert besichtigen. Dabei ist Vorsicht vor giftigen Schlangen geboten.

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Hoch hinauf geht es wieder im Lovcen Nationalpark, hinter der Bucht von Kotor: Dort liegt mehr oder weniger am Gipfel des 1657 Meter hohen Jezerski Vrh das Njegos-Mausoleum, die Grabstätte des berühmten Dichterfürsten Petar II.

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Eine Pilgerstätte der weltlichen Art: Petar II gilt in Montenegro als Nationalheld. Er hat im 19. Jahrhundert die adminsitrativen Grundlagen für einen montenegrinischen Staat gelegt und das Schulsystem begründet. Darüber hinaus zählt er zu den bedeutendsten Dichtern des serbischen Sprachraumes.

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Mit dem Bau des Mausoleums wurde Ende der 1960er Jahre begonnen, 1974 wurde es fertiggestellt. 460 Stufen führen vom Parkplatz durch einen Felsentunnel zur Grabhalle.

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Im Inneren des Mausoleums wird Petar II mit einem gut vier Meter hohen Statue gewürdigt, die der kroatische Bildhauer Ivan Mestrovic aus einem einzigen Granitblock gehauen hat.

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Die Aussichtsterrasse hinter der Grabhalle ist einem alten montenegrinischen Dreschplatz nachempfunden. Von der kreisrunden Plattform sieht man an guten Tagen von der Boka Kotorska bis zur Stadt Skoder im benachbarten Albanien - 360 Grad gute Aussichten. (nb, 13. 10. 2008)

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