Grosses Buch vom hohen Berg
Thorsten Probost mag Schwabe sein, das hindert ihn aber nicht, soeben zu Österreichs Koch des Jahres gekürt worden zu sein. Gut so, denn der junge Drei-Hauben-Koch vom Arlberg (Burg Vital Hotel, Lech) ist inzwischen für viele der interessanteste Koch im Land: Seine intime, unprätentiöse Küche zeigt, was Modernität abseits der Moden ist, mit unheimlicher Sensibilität für ungewöhnliche (und doch völlig stimmige) Kombinationen, mit einer Passion für vergessene Kräuter - und mit der Gewissheit, dass es große Gerichte auch ohne Fleisch oder Fisch geben kann.

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In seinem luxuriös ausgestatteten, im Eigenverlag erschienen Kochbuch gibt er viele Beispiele dafür, etwa die grandiose Kombination aus Melanzani, Kaki und Erbsenschoten in Rotweinsauce - aber auch viele andere, in denen es am Protein nicht fehlt. T. Probost: Vital kochen mit Kräutern,
282 S., EURO 59,-, zu bestellen bei office@vitalkochen.at

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Spanien, die volle Packung
Simone Ortega schreibt seit 50 Jahren Kochbücher, ihr Standardwerk zur spanischen Küche mit dem lapidaren Titel "1080 Rezepte" wurde millionenfach verkauft und ist nun auch auf Deutsch erschienen. Wer je in einer spanischen Gastwirtschaft glücklich war, weil das Essen um so viel besser schmeckte, als man sich das bis dahin vorstellen konnte, der sollte diesen Prachtband mit den Illustrationen von Design-Spanier Javier Mariscal nicht an sich vorübergehen lassen.

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Endlos viele gute Ideen zum Thema Gemüse und Hülsenfrüchte, noch mehr in Sachen Fisch, Fleisch, Eier: genau das Richtige für einen langen Herbst am Herd! Simone & Inés Ortega: 1080 Rezepte, Phaidon 2008, 976 S., EURO 41,10

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Grosses Buch der grossen Küche
Marianne Kaltenbach ist eine Legende aus der Schweiz. Soeben ist eine faszinierende Biografie dieser eleganten Köchin und Kochbuchautorin herausgekommen, die 2005 im Alter von 84 Jahren gestorben ist, nachdem sie ihr Leben dem guten Essen und dessen Vermittlung gewidmet hatte. Posthum ist auch ihr Hauptwerk erschienen: "Aus Frankreichs Küchen", ein imposanter Wälzer über alles, was gut ist, der die ahnungslosen Vorurteile, die hierorts über französisches Essen gepappt werden (fett, schwer ...), mit Leichtigkeit widerlegt.

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In prächtiger Vielfalt wird da jene Küche zelebriert, die dem "französischen Paradoxon" (dauernd essen, viel trinken und trotzdem nicht verfetten) zugrunde liegt - weil dem Gemüse da ein Ehrenplatz neben all den Innereien, Meeresfrüchten und Fleischeslüsten reserviert ist. Kaltenbachs Rezepte zu lesen macht glücklich: Selten wurde Essenmachen so stringent und doch anmutig erklärt.
Marianne Kaltenbach: Aus Frankreichs Küchen, Echtzeit 2008, 512 S., EURO 46
Leandra Graf & Christian Seiler: Die Kaltenbach, Echtzeit 2008, 143 S., EURO 24,-  (Der Standard/rondo/10/10/2008)

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