Wien (APA) - Anlässlich der Ausweitung der Umweltzonen auf weitere elf deutsche Städte fordert der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) auch eine Einführung hierzulande. In diesen Zonen dürfen Pkw nur mit einer entsprechenden Feinstaubplakette fahren, die für Fahrzeuge mit hohen Schadstoffausstößen nicht mehr vergeben wird. Auch in der Alpenrepublik wäre dieser Schritt nach Ansicht des VCÖ dringend notwendig: So sei heuer in Graz der Tagesgrenzwert bereits jetzt häufiger überschritten worden, als dies im ganzen Jahr zulässig sei.

In der steirischen Landeshauptstadt wurde der Feinstaubgrenzwert bereits an 43 Tagen überschritten, so der VCÖ. Zulässig wäre aber lediglich eine Überschreitung an 30 Tagen pro Jahr. Auch in Linz und Klagenfurt ist die Belastung heuer hoch, in den ersten neun Monaten wurde der Grenzwert bereits an 30 Tagen überschritten. 35 Tage waren es auch in Leibnitz.

Einführung von Umweltzonen

Der VCÖ verlangt nun auch für die österreichischen Landeshauptstädte die Einführung von Umweltzonen. "Die Gesundheit der Bewohner muss Vorrang haben", verlangte VCÖ-Experte Martin Blum. Er verwies auf eine Studie des Umweltbundesamts aus 2005, die zeigt, dass die Feinstaubbelastung in Österreich die Lebenserwartung um neun Monate verkürzt. In Graz sind des demnach sogar 17 Monate weniger, in Linz 14 Monate und in Wien zwölf Monate.

Nach Deutschem Model

Bereits 23 deutsche Städten, darunter Berlin, Stuttgart und seit Mittwoch auch München und Frankfurt, haben die sogenannten Umweltzonen eingeführt. Die Feinstaubplakette gibt es in drei Farben. Grün gilt für Pkw, die keinen oder wenig Feinstaub in die Luft blasen, gelb und rot werden für ältere Diesel-Pkw vergeben. Für Autos mit besonders hohem Schadstoffausstoß gilt in den Umweltzonen ein Fahrverbot. (APA)