Detroit/Washington - Der rückläufige US-Automarkt wird durch die Kreditkrise schwer belastet. Weil immer weniger Amerikaner Kredite zum Neuwagenkauf erhalten, werde der Absatz um rund 20 Prozent zurückgehen, erklärte die größte US-Autohandelsgruppe AutoNation. Damit die amerikanischen Autobauer trotz Kreditknappheit die Entwicklung spritsparender Autos vorantreiben, winkte US-Präsident George W. Bush am Dienstag ein Hilfspaket mit zinsgünstigen Krediten in Höhe von 25 Mrd. Dollar (17,5 Mrd. Euro) durch. Das Paket war Teil eines Anfang der Woche vom Kongress beschlossenen Haushaltsgesetzes.

"Die Banken benutzen jede möglichen Ausrede, um keine Kredite gewähren zu müssen. Sie verwehren auch Menschen mit guter Bonität Kredite - das hat verheerende Auswirkungen auf den Autoabsatz", erklärte AutoNation-Chef Mike Jackson dem TV-Sender CNBC. Die Bewilligungsrate für Kredite an Kunden mit hoher Bonität sei im vergangene Jahr von 90 auf 60 Prozent gesunken, erklärte Jackson. Für von der Immobilienkrise betroffene Menschen sei der Prozentsatz von 50 auf 10 Prozent gefallen.

Bis August wurden in den USA elf Prozent weniger Autos verkauft als im Vorjahr. Damit droht der Branche das dritte Jahr mit rückläufigen Verkäufen und der niedrigste Gesamtabsatz seit 15 Jahren. In Folge der Finanzkrise sind auch die Verkaufszahlen in Europa gesunken - nach Angaben der Ratingagentur Fitch bis August um fünf Prozent. Die Banktöchter der Hersteller bekommen am Kreditmarkt immer schwieriger frisches Geld. Somit verliert die Branche ein wichtiges Mittel, um den Absatz mit günstigen Finanzierungskonditionen anzukurbeln. (APA/Reuters)