Madrid - Spanien will die Mission der europäischen Friedenstruppe EUFOR (European Union Force) in Bosnien-Herzegowina beenden. Die unter dem Kommando der Europäischen Union stehende Truppe solle durch eine zivile Mission abgelöst werden, sagte die spanische Verteidigungsministerin Carme Chacón am Dienstag in Madrid. Spanien stellt mit 320 Soldaten die meisten EUFOR-Militärs und mit General Ignacio Martín Villalaín auch den Befehlshaber.

"Wir stehen vor dem Ende der Militäroperation in Bosnien-Herzegowina", sagte die Ministerin. Ein großer Teil der Aufgaben von EUFOR sei bereits den bosnischen Streitkräften übergeben worden. Sie werde ihre Amtskollegen aus den anderen EU-Ländern auf einem informellen Treffen am Mittwoch in Frankreich über die spanischen Pläne unterrichten, sagte Chacón. Die Ministerin nannte jedoch keinen Zeitplan für den geplanten Rückzug der Militärs.

In der EUROFOR-Mission dienen 2.170 Soldaten aus 29 Ländern. Die multinationale Truppe soll den Friedensvertrag von Dayton (Ohio/USA) absichern, mit dem 1995 der Krieg in Bosnien-Herzegowina und Kroatien zu Ende ging. Dabei geht es besonders darum, Feindseligkeiten zwischen den Volksgruppen zu verhindern. (APA/dpa)