München (APA/dpa) - Die Wirbelstürme "Gustav" und "Ike" treffen den weltweit zweitgrößten Rückversicherer Münchener Rück mit Belastungen in dreistelliger Millionenhöhe. Vor Steuern seien Gesamtbelastungen von 500 Mio. US-Dollar (348 Mio. Euro) netto zu erwarten, teilte das Unternehmen am Montag in München mit. Dabei schlage "Ike" mit 400 Mio. Dollar zu Buche und "Gustav" mit 100 Mio. Dollar. Die beiden Stürme hatten Schätzungen zufolge Marktschäden von 20 Mrd. Dollar angerichtet. Davon entfielen rund 15 Mrd. Dollar auf "Ike" und fünf Mrd. Dollar auf "Gustav".

Der Branchenprimus Swiss Re hatte seine Schadenbelastungen auf rund 300 Mio. Euro geschätzt. Der Hurrikan "Gustav" hatte Anfang September Verwüstungen auf Kuba und im US-Bundesstaat Louisiana angerichtet. "Ike" fegte rund zwei Wochen später über die Karibik hinweg und traf dann die texanische Golfküste.

Zunehmende Schäden

Angesichts des Klimawandels dürften wetterbedingte Naturkatastrophen und die dadurch verursachten Schäden weiter zunehmen, erklärte Münchener-Rück-Vorstand Torsten Jeworrek. Die Münchener Rück sei auf diese Entwicklung vorbereitet. Nach einer Rekordzahl von Wirbelstürmen in den Jahren 2004 und 2005 habe das Unternehmen die Modelle entsprechend angepasst.

Zugleich bestätigten die jüngsten Hurrikane die Münchener Rück in ihrer Strategie, auf "risikoadäquaten" Preisen zu beharren, erklärte Jeworrek. "Ebenso wie die Finanzkrise mit ihren Belastungen für die Kapitalbasis auch der Versicherer tragen Ereignisse wie die jüngsten Hurrikane dazu bei, dass sich der Rückversicherungsmarkt verengt und eine Phase härterer Märkte mit steigenden Preisen beginnt." (APA)