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Studentenverbindungen wünschen sich die Studiengebühren zurück.

Foto: APA/dpa/Weihrauch

Gratis studieren, darüber können sich nicht alle StudentInnen freuen. Der Österreichische Cartellverband findet die Abschaffung der Studiengebühren „unsozial", meint der ÖCV-Präsident Michael Wildling im Gespräch mit derStandard.at.

"Klientelpolitik"

Man sei dagegen aus zwei Gründen: Erstens könnte man die 150 Millionen Euro, die der Staat den Unis durch den Entfall der Gebühreneinnahmen zugesagt hat, besser verwenden: "Zum Beispiel für die Ausweitung der Stipendien."

Zweiter Grund: "Die Unis hängen damit am Gängelband der Regierung", so Wildling. Er befürchtet, dass Hochschulpolitik zur „Klientelpolitik" wird und der Bund direkten Einfluss auf die Hochschulen nimmt. „Die Studiengebühren sind leistungsfördernd und sozial gerecht", verteidigt Wildling. Er verweist auf die OECD-Studie „Bildung auf einen Blick", laut der Studiengebühren nicht unbedingt soziale Selektion bedeuten.

"Keine sozialen Gewinner"

Die Höhe des Betrags findet der ÖCV-Präsident als "gangbaren Weg", die Studiengebühren sollten bei einer Wiedereinführung nicht teurer werden.

Der Mittelschüler-Kartellverband schließt sich der Meinung des ÖCV an: "Die Qualität der Studien wird weiter fallen, wodurch Österreich im internationalen Vergleich noch schlechter abschneiden wird", so Bundesobmann Peter J. Zehetner. Gewinner gebe es sozial gesehen keine. (lis/derStandard.at, 1.10.2008)