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Fritz Dinkhauser kann seiner Kandidatur etwas Positives abgewinnen, obwohl es für den Einzug in den Nationalrat nicht gereicht hat: "Österreich ist sozialer geworden."

Foto: APA/Andreas Pessenlehner

Da hat selbst die „Ochsentour" im Wahlkampf-Endspurt nichts mehr geholfen. Für Fritz Dinkhauser ist am Sonntag das eingetreten, was sich schon bei seinen - auch innerhalb Tirols - spärlich besuchten Wahlkampfveranstaltungen abgezeichnet hatte. Mit einem Ergebnis von 1,8 Prozent ist der Traum des Tiroler ÖVP-Rebellen vom Einzug in den Nationalrat am Sonntagabend zerplatzt.
Auch die Hoffnungen auf ein Grundmandat in seinem Heimatbundesland Tirol, wo Dinkhauser Sonntagabend bei 9 Prozent lag (bei der Landtagswahl 2008 waren es noch 18 Prozent), haben sich erfüllt.

Vor allem im Wahlkreis Innsbruck-Land, wo die „Liste Fritz" bei der Landtagswahl in der Gemeinde Mieders mit 36, 9 Prozent sogar stärkste Partei wurde, hatte sich der Ex-ÖVP-Politiker Chancen ausgerechnet. Hätte er dort, je nach Wahlzahl, um die 25 Prozent der Stimmen und damit ein Grundmandat bekommen, wäre ihm der Einzug ins Parlament - unabhängig vom bundesweiten Ergebnis - sicher gewesen. Mit knapp unter zehn Prozent in Innsbruck-Land hat die „Liste Fritz" dieses Ziel allerdings klar verfehlt. Immerhin: Die Rückerstattung der Wahlkampfkosten, die Parteien mit mehr als einem Prozent zusteht, ist Dinkhauser gewiss, damit ist ein Kredit gedeckt.
Der ehemalige Tiroler Arbeiterkammer-Chef, der für „Gerechtigkeit" warb, gab sich nach den ersten Hochrechnungen betont entspannt. Zwar sei natürlich nicht Weihnachten, trotzdem habe seine Kandidatur - unabhängig vom Ergebnis - etwas gebracht. „Österreich ist sozialer geworden", meinte Dinkhauser. Seine eigene Zukunft ließ er vorerst noch offen: „Ich muss mich erst neu orientieren." (DER STANDARD, Printausgabe, 29.9.2008)