Washington - Die US-Börsenaufsicht (SEC) stellt ihr Programm zur Aufsicht über Banken an der Wall Street ein. Die Finanzmarktkrise habe in den vergangenen Monaten gezeigt, dass eine freiwillige Regulierung als Grundlage des Kontrollprogramms nicht funktioniere, sagte SEC-Chef Christopher Cox am Freitag in Washington. Die SEC hatte die fünf größten Wall-Street-Banken - Goldman Sachs, Lehman Brothers, Merrill Lynch, Morgan Stanley und Bear Stearns - überprüft.

Das Programm sei von Anfang an fehlerhaft gewesen, sagte Cox. Der Generalinspektor der SEC, David Kotz, kritisierte die Kontrollen der Börsenaufsicht über die bisherigen Investmentbanken als nicht ausreichend. Die Überprüfungen "sollten verbessert werden", erklärte Kotz in einem am Freitag veröffentlichten Bericht. Cox erklärte, Ursache für die Schwäche des Aufsichtsprogramms sei das Fehlen konkreter gesetzlicher Kompetenzen der SEC oder anderer Behörden, um als Regulator zu wirken.

Die Krise auf den US-Finanzmärkten hat bereits das Ende des reinen Investmentbankings eingeläutet: Die beiden letzten verbliebenen großen Branchenriesen, Goldman Sachs und Morgan Stanley, gaben vor einer Woche ihren Sonderstatus freiwillig ab und ließen sich von der US-Notenbank Fed zu herkömmlichen Bankenholdings ernennen. (APA/AP)