Wein ist zwar selten der Grund, um eine Reise zu tun. Als Bonus werden Wein und Kulinarisches immer wichtiger, vor allem in einem Land, das sich unter dem Genussaspekt vermarktet.

Die Idee ist dabei nicht, Busladungen von Besuchern durch die Gebiete zu schicken, wie Maria Gahleitner, derzeit karenzierte Leiterin der Weinstraßen Niederösterreich, erklärte. "Genusstouristen" sind Individualreisende, die bei Kurzaufenthalten auch mehr Geld am Urlaubsort ausgeben - da spielen Exklusivität und Qualität eine viel höhere Rolle.

Bei Veranstaltungen wie dem Weinherbst Niederösterreich kommen rund 350.000 Besucher zu 800 Veranstaltungen. Auch Regionsfeste wie die Carnuntum Experience, bei der es nicht nur um Besucherzustrom sondern auch um Bewusstseinsbildung für die Region geht, finden Zulauf. Seit Beginn vor drei Jahren wurde die Dauer von drei auf 17 Tage ausgeweitet, die Besucherzahl stieg von 5000 auf 12.000 im heurigen Jahr.

Österreichs Weinexperten betrachten den Weintourismus als "sehr stark ausbaufähig". Zwischen den zwei größten österreichischen Touristenattraktionen Schönbrunn und Melk liege immerhin die Wachau - "da wäre mehr möglich", heißt es im Weinbauverband. (ls, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 27./28.9.2008)