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Rund 9,3 Millionen Wahlberechtigte sind in Bayern am Sonntag zur Stimmabgabe aufgerufen. Laut Umfragen waren fast die Hälfte von ihnen noch wenige Tage vor der Wahl unentschieden, ob und wem sie ihre Stimme geben sollen. Bei der Landtagswahl 2003 hatte die CSU mit 60,7 Prozent der Stimmen eines ihrer besten Ergebnisse. Die SPD erzielte damals mit 19,6 Prozent eines ihrer schlechtesten Resultate im süddeutschen Bundesland.

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Besonders die Christsozialen stehen bei diesen Wahlen unter Druck: Sie müssen um ihre absolute Mehrheit bangen. Die CSU regiert seit 46 Jahren allein, könnte aber diesmal auf einen Koalitionspartner angewiesen sein.

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Trotz der ungünstigen Meinungsumfragen, in denen die CSU bei 47 bis 49 Prozent liegt, zeigte sich Ministerpräsident Günther Beckstein zuversichtlich. "50 Prozent als Wahlziel zu setzen ist ehrgeizig, aber wir werden es erreichen", versicherte er in Interviews.

 

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Beckstein wie CSU-Vorsitzende Huber (Mitte) hatten erst vor Jahresfrist im Freistaat ihre Ämter übernommen. Kurz zuvor hatte der langjährige Regierungs- und Parteichef Edmund Stoiber (rechts im Bild) auf Druck aus der CSU seine Ämter abgeben müssen. Über personelle Konsequenzen im Fall eines schlechten Ergebnisses wollte Beckstein vor der Wahl nicht spekulieren.

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Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartet einen Erfolg der Schwesterpartei. "Die Bayern wissen, was die CSU für ihr Land geleistet hat!" Schließlich stehe die Partei für den Erfolgskurs des Freistaates. "Das wird den Ausschlag geben."

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SPD-Spitzenkandidat Franz Maget, auf dem Bild bei der Eröffnung des 175. Oktoberfestes, zeigte sich ebenfalls zuversichtlich - jedoch im Hinblick auf einen Wahlerfolg seiner Partei. Er glaubt, dass die CSU ihre absolute Mehrheit einbüßen wird. Das Wahlziel der Sozialdemokraten liegt derzeit bei 25 Prozent; obwohl die SPD in den Umfragen nur 19 bis 20 Prozent erreichte.
"Damit wäre ich zufrieden, und das würde dann meiner Einschätzung nach ausreichen, um die politischen Gewichte in Bayern doch ein Stück weit zu verschieben", so Maget. 

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Die Grünen können mit ihrem Spitzenkandidaten Sepp Daxenberger damit rechnen, besser als bei der letzten Landtagswahl vor fünf Jahren abzuschneiden. Die Freidemokraten haben gute Chancen, wieder in den Landtag einzuziehen. Auch die Zusammenschlüsse von Freien Wählern dürften erstmals die Fünf-Prozent-Hürde für den Einzug in das Landesparlament nehmen.

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Offen ist, ob die Partei "Die Linke" von , die in den Umfragen mit 4 bis 5 Prozent nahe an der entscheidenden Quote rangierte. Der Vorsitzende der Partei Oskar Lafontaine (rechts) und der Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Gregor Gysi geben sich sich über die Linke in Bayern selbstbewusst. Die Linkspartei, die erstmals in dieser Formation antritt, war in diesem Jahr bereits in die Landesparlamente der westdeutschen Bundesländer Hessen, Niedersachsen und Hamburg gewählt worden. (mapo, dpa/ derStandard.at, 26.9.2008)