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Geht man nach den letzten aktuellen Umfragen für die Nationalratswahl 2008, scheint das Ergebnis ziemlich eindeutig zu werden: Die SPÖ und Spitzenkandidat Werner Faymann werden am Sonntag als Wahlsieger hervorgehen. Laut einer OGM-Umfrage für das Nachrichtenmagazin "profil" kommt die SPÖ auf 29 Prozent und liegt damit drei Prozentpunkte vor der ÖVP, die auf 26 Prozent kommt. Eine "market"-Umfrage für "News" liefert für die beiden Noch-Koalitionspartner das exakt selbe Ergebnis. Gallup ("Österreich") weist für die SPÖ 28 Prozent und für die ÖVP 26 Prozent aus.

2006 irrten die Meinungsforscher

Doch Gewissheit darüber, ob die Meinungsforscher Recht haben, wird man erst am Sonntag erlangen, denn bei der Wahl 2006 irrten sie und lagen mit ihren Prognosen daneben. Eine Woche vor dem 1. Oktober 2006 sah das Meinungsforschungsinstitut Gallup (Tageszeitung "Österreich") die Volkspartei mit 38 Prozent vorne. Laut OGM ("profil") hatte die damalige Kanzlerpartei 37 Prozent. market ("News") wies die ÖVP mit 39 Prozent aus. Die SPÖ lag laut OGM und Gallup  bei 35 Prozent, market sah die Roten bei 34 Prozent.

Das Ergebnis am Wahltag 1. Oktober 2006 sah dann aber anders aus: Die SPÖ gewann die Wahl und kam auf 35,3 Prozent. Die ÖVP wurde knapp dahinter zweiter und erreichte 34,3 Prozent (siehe Grafik rechts).

Die Meinungsforscher von market, OGM und Gallup wollten sich nach der Wahl aber trotzdem nicht den Schwarzen Peter umhängen lassen. Sie gaben sich unisono zufrieden mit ihren Umfragen vor den Wahlen, im Großen und Ganzen habe man Recht gehabt. Sie hätten vorausgesagt, dass es knapp werden würde, wenngleich man die Volkspartei vorne gesehen habe, sagte etwa Werner Beutelmeyer vom market-Institut.

Starke Verluste gegenüber Prognosen für 2006

Fest steht jedenfalls, dass beide Regierungsparteien seit Inkrafttreten der Großen Koalition massiv eingebußt haben. Beide Parteien liegen heute acht Prozent hinter den Prognosen für die Wahl 2006. Auch Anfang 2008 lag die SPÖ noch bei 32 bis 35 Prozent, die ÖVP gar bei 35 bis 37 Prozent (siehe dazu Grafik "Die Sonntagsfrage 2008"). (rwh, derStandard.at, 26.9.2008)