Innsbruck - Martin Kerscher, Ex-Präsident des FC Tirol, haftet nach einem Urteil des Landesgerichtes Innsbruck mit seinem Privatvermögen für den Schaden, der dem Ex-Mäzen Gernot Langes-Swarovski aus einer Haftungserklärung zugunsten des Vereins entsteht. Swarovski-Langes sagte Ende 2000 rund 1,8 Millionen Euro zu und überwies das Geld im November 2001.

Das Gericht stellt fest, dass der Vorstand des Vereins, Kerscher und sein Nachfolger Othmar Bruckmüller, "kridaträchtig gehandelt", jegliche Kontrolle "des ehemaligen faktischen Geschäftsführers Robert Hochstaffl" unterlassen und "grob fahrlässig die Zahlungsunfähigkeit des Vereins herbeigeführt" haben.

Die Zahlungsunfähigkeit des FCT sei im Juni 2001 bekannt geworden. Kerscher hätte laut Urteil "ohne schuldhaftes Zögern" den Konkurs anmelden müssen, was jedoch erst Mitte 2002 geschah. Die Berufungsfrist läuft. (josko; DER STANDARD Printausgabe 26. September 2008)