Moskau - In den von Georgien abtrünnigen Gebieten Südossetien und Abchasien sind am Donnerstag nach offiziellen Angaben zwei Sprengsätze explodiert. In der Nähe der südossetischen Hauptstadt Zchinwali starb ein 13-jähriger Bursche, als er ein Paket mit einer darin versteckten Bombe aufhob. Das teilte die südossetische Polizei nach Angaben der Agentur Interfax mit. Abweichenden Berichten zufolge spielte der Bursche mit einer Granate, die daraufhin explodierte. In Abchasien zündeten Unbekannte eine Autobombe vor einem Geheimdienst-Gebäude in der Hauptstadt Suchumi.

Die am Donnerstag früh in Suchumi explodierte Autobombe habe eine Sprengkraft von 50 Kilogramm TNT gehabt, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Es sei niemand verletzt worden. Wie bei früheren Anschlägen wurde der georgische Geheimdienst als Drahtzieher beschuldigt. Als Reaktion auf die Explosion in Suchumi rief der abchasische Präsident Sergej Bagapsch Polizei und Geheimdienst zu einer Krisensitzung zusammen. Vermutet wurde, dass der Anschlag in Verbindung mit den Vorbereitungen auf die Unabhängigkeitsfeiern am 30. September steht.

Abchasien und Südossetien sind nach dem Krieg im August von Russland als unabhängig anerkannt worden. Georgien wirft Russland vor, die abtrünnigen Provinzen annektiert zu haben. Moskau hatte erklärt, in den Regionen jeweils 3.800 Soldaten zum Schutz der Zivilbevölkerung stationieren zu wollen. In den so bezeichneten Pufferzonen vor Abchasien und Südossetien hat Russland derzeit noch einige hundert Soldaten im Einsatz, die bis Anfang Oktober von EU-Beobachtern abgelöst werden sollen. (APA/dpa)