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Foto: APA/dpa/ Ronald Rinklef

 

Wien - Österreich ist insgesamt "Weltmeister" in der medizinischen Akutversorgung von Patienten nach einem Schlaganfall. Die flächendeckenden 32 spezialisierten Stroke Units führen dazu, dass 40 Prozent der Erkrankten binnen 90 Minuten behandelt werden können. Doch es gibt auch noch Probleme, erklärten am Mittwoch Fachleute am Beginn der Welt-Schlaganfall-Konferenz in Wien.

Über 100 Todesfälle weniger

"Österreichs Versorgungssystem ist so anerkannt, weil wir diese 'Stroke Units' flächendeckend installiert haben. Jede der Abteilungen sollte für den Patienten binnen 45 Minuten erreichbar
sein. Auch wenn sie keine Thrombolyse bekommen. Von 100 Schlaganfallpatienten sterben allein durch die Behandlung an einer solchen Einheit fünf weniger, zwei weniger müssen später in eine
(Pflege-)Institution aufgenommen werden", stellte Tagungspräsident Michael Brainin dar. Einziger "Ausreißer" ist Vorarlberg. Dort liegt die Erreichbarkeit auf einem guten Teil der Fläche bei mehr als 90 Minuten.

An der Spitze der Thrombolyse-Therapie

Weltweit an der Spitze liegt Österreich bei der Thrombolyse-Therapie, bei der das Gerinnsel im Gehirn medikamentös aufgelöst wird. Laut dem Wiener Spezialist Wilfried Lang erhalten "13 Prozent der Schlaganfallpatienten eine Thrombolyse". Lang weiter: "Wenn wir die Thrombolyse einsetzen, überstehen von 100 Menschen mit Schlaganfall 13 mehr dieses Ereignis unbehelligt."

Auch beim "Schlagerl" zum Experten

In Österreich erleiden pro Jahr rund 24.000 Menschen einen Schlaganfall. Lang: "Auch Patienten mit einem 'Schlagerl', also mit flüchtigen Durchblutungsstörungen des Gehirns, müssen an eine Stroke Unit und behandelt werden. Damit können wir die Rate eines echten Schlaganfalls in den darauffolgenden Wochen von zehn auf zwei Prozent drücken." (APA)