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Die Konsumentenschützer entdeckten bei einem rezeptfreien Präparat gegen Blähungen eine Preissteigerung von198,8 Prozent.

Foto: AP/Mark Lennihan

Das Ergebnis der Recherchen der Konsumentenschützer kann schnell auf den Punkt gebracht werden:  Bei rezeptfreien Präparaten gabes im ersten Halbjahr 2008 teilweise markante Preissteigerungen, während vor allem bei rezeptpflichtigen Medikamenten die Preise reduziert wurden. Für den Kosumenten sind durch die Rezeptgebühr allerdings hauptsächlich die gestiegenen Preise spürbar.

Günstigere rezeptpflichtige Arzneien


Dem Österreichischen Apothekerverband zufolge verteuerten sich Arzneimittel im Zeitraum
von Jänner 2006 bis Juni 2008 lediglich um 1,8 Prozent.  Aus dem Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs (Pharmig) heißt es, dass alleine im vergangenen Jahr für rund 840 Medikamente Preisreduktionen vereinbart wurden. Zwar sank tatsächlich bei hunderten Medikamenten der Preis. Allerdings geschah das fast ausschließlich bei rezeptpflichtigen Präparaten. Da für Konsumenten in der Regel die Rezeptgebühr anfällt, werden viele Preisreduktionen nicht spürbar.

Rezeptfreie Präparate wurden teurer


Die Preisentwicklung von rezeptfreien Präparate zeigt wiederum, dass es bei den 3.101 (Stand Juni 2008) in österreichischen Apotheken erhältlichen Medikamenten im ersten Halbjahr 2008 zum Teil drastische Steigerungen gab: 482 Präparate wurden teurer, 35 davon sogar um mehr als dreißig Prozent. Lediglich sechs Mittel wurden billiger. Spitzenreiter in Sachen Teuerung bei den rezeptfreien Präparaten sind die „Pankreoflat Dragees" von Solvay. Der Preis für eine 25-Stück-Packung stieg um 198,8 (!) Prozent von 4,15 auf 12,40 Euro. Ebenfalls bemerkenswert: 13 der 35 Präparate sind Homöopathika - größtenteils aus dem Hause Weleda.

Gründe der Preissteigerung

Als Gründe für die massiven Aufschläge nannten die Hersteller und Vertreiber der Präparate unter anderem gestiegene Preise für Rohstoffe, Transport und Verpackung. Sie verwiesen zudem darauf, dass die Preise der betreffenden Produkte über lange Zeit konstant geblieben waren. Alternativ zur Preiserhöhung wäre häufig nur ein Rückzug vom österreichischen Markt in Frage gekommen. Doch auch Konsumenten haben die Wahl: "Beim Kauf von rezeptfreien Medikamenten am besten nach gleichwertigen Alternativen fragen", rät "Konsument"-Gesundheitsredakteur Bernhard Matuschak. (red)