Wenn die heimischen Sozialpartner die Weltbühne betreten, ist für Spannung gesorgt. So geschehen vor zwei Wochen, als Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl und Gewerkschaftsboss Rudolf Hundstorfer in New York bei der UNO vorstellig wurden, um ihr Modell eines "global social partnerships" zu präsentieren. Höhepunkt des Auftritts sollte die Unterzeichnung einer "New Yorker Deklaration", in der von fairem Welthandel, Kampf gegen Kinderarbeit und Ähnlichem die Rede ist, durch UN-Generalsekretär Ban Ki-moon sein.

Der gilt zwar als besonders diplomatisch, so weit ging seine Höflichkeit dann aber doch nicht. Bei den ziemlich komplizierten protokollarischen Vorbereitungen wurde Leitl und Hundstorfer mitgeteilt, dass Ban nicht signieren wolle. Der Wirtschaftskammerchef ließ sich freilich nicht so einfach abspeisen und legte dem UN-Mann beim Zusammentreffen die Resolution spontan zur Unterschrift auf den Tisch. Doch Ban blieb - obwohl der Südkoreaner Österreich als ehemaliger Botschafter in Wien dem Land wohlgesonnen ist - standhaft. Verweigerte sein Autogramm und widmete sich wieder leichteren Aufgaben. (as/DER STANDARD, Printausgabe, 24.9.2008)