Wien - Eigene Immobilien zu verkaufen und dann wieder zurück zu leasen ist zu einem unglaublichen Selbstläufer geworden. In ganz Europa sind die Sale & Lease-back-Aktivitäten der Unternehmen von 2004 bis 2007 um 585 Prozent auf 46 Mrd. Euro gestiegen. Betrug der Anteil dieser Investmentform am gesamten europäischen Investmentmarkt 2004 nur rund 6 Prozent, stieg er im ersten Halbjahr 2008 bereits auf 21 Prozent, so das Ergebnis einer Studie von CB Richard Ellis.

Die Gründe für den Boom seien vielfältig: einerseits der wachsende Druck, Kapital aufzubringen, die hohen Zinsen und der Bedarf nach flexibleren Mietverträgen und andererseits die steigende gesellschaftliche Akzeptanz, Immobilien zu veräußern.

Nicht mehr nur Büros

Nun beginne der Trend auch auf die Länder Zentral- und Osteuropas (CEE) überzuschwappen. 291 Mio. Euro wurden im ersten Halbjahr 2008 in diesen Ländern wertmäßig transferiert, verglichen mit 178 Mio. im gesamten Jahr 2007.

Ursprünglich auf Büroimmobilien fokussiert, haben sich die Sale & Lease-back-Aktivitäten in den letzten Jahren weiter diversifiziert. Einzelhandel, Industrie und Immobilien mit unterschiedlicher Verwendung tragen nun ebenfalls zu diesem guten Marktergebnis bei. Im ersten Halbjahr 2008 waren die Veräußerungen im Einzelhandel mit 4,2 Mrd. Euro beinahe gleich hoch wie jene im Bürobereich mit 4,7 Mrd. Euro. "Das spiegelt eine Reihe an Veränderungen im Einzelhandel wieder, u.a. steigende Durchschnittsgrößen bei Verkaufslokalen oder die Börsennotierung vieler Handelsunternehmen, die viele Einzelhändler nach neuen Strategien für ihre Immobilien suchen lässt", so CB Richard Ellis am Dienstag in einer Aussendung.  (APA)