Graz - Der "steirische herbst" geht bei der heurigen Eröffnung in einer Woche wieder einen ungewöhnlichen Weg: Die Helmut-List-Halle wird zum "Volksbad Waagner-Biro-Straße" umfunktioniert. In dieser Installation "muss sich das Publikum auf die eine oder andere Weise verhalten", gab sich Intendantin Veronica Kaup-Hasler bei einer Pressekonferenz am Dienstag geheimnisvoll. Das Festivalzentrum ist heuer im Joanneum angesiedelt.

Die Installation stammt von Bildhauer Christoph Steinbrener und von Fotograf Rainer Dempf und macht den Festivalauftakt selbst zum Thema. "Dort treffen das Leitmotiv 'Strategien zur Unglücksvermeidung' sowie Rituale der Eröffnung aufeinander", so Kaup-Hasler.

Joanneum-Kooperation

In das Festival eingebunden ist heuer in verstärktem Maß das steirische Landesmuseum Joanneum, wo sich auch das Festivalzentrum befindet. Den Besucher empfängt schon vor dem Eingang eine Installation, die in luftigen Höhen schwebt und eine Explosion darstellen soll. Ein weiteres großes Projekt betrifft ebenfalls das Joanneum: Unter dem Titel "moderate cantabile" gestaltet "raumlaborberlin" die Räumlichkeiten in Richtung Monochromie um, dem barocken Gebäude wird die Atmosphäre eines Schwarz-Weiß-Films verpasst. In einem Seitenbereich des Museums findet "Die Komplex-Nord-Methode" statt, eine Art Krankenhaus, in das sich der Besucher mindestens sechs Stunden selbst einschreiben muss und Teil des Projekts wird.

Einer der Höhepunkte wird die deutschsprachige Erstaufführung von "Melancholia", der neuen Oper von Georg Friedrich Haas nach einem Libretto von Jon Fosse, sein. Die Ausstellungen reichen von "Common affairs", einem Blick auf den ständigen Wechsel der Perspektiven, bis zu "wie du mir", einer Schau des Afro-Asiatischen Instituts, die Gegenbilder für transkulturelles Denken und Handeln zeigen will. (APA)