Eisenstadt - Sozialminister Erwin Buchinger skizzierte heute, Dienstag, die Forderungen im Bereich der Pflege an eine neue Regierung. "Wir werden uns auf drei Themen konzentrieren", so Buchinger bei einer Pressekonferenz in Eisenstadt. Unter anderem soll eine Pflegekarenz, ähnlich der Familienhospizkarenz, im Ausmaß von bis zu sechs Monaten eingeführt werden. Die Kosten hierfür seien abhängig von der Inanspruchnahme. Er rechnet jedoch mit einem zweistelligen Euro-Millionenbetrag.

Zwar gebe es bereits jetzt die Möglichkeit zu einer Pflegekarenz - arbeitsrechtlich gebe es aber bisher keine Regelung, so der Minister. Er betonte, dass durch die Pflege zu Hause die Betroffenen auch erst zu einem späteren Zeitpunkt in stationäre Behandlung kämen. Davon wiederum profitiert die öffentliche Hand.

"Gute Balance"

Weitere Forderungen der SPÖ beim Thema Pflege sind der Lückenschluss im Bereich der mobilen und teilstationären Dienste sowie die kostenfreie Mitversicherung pflegender Angehöriger in der Krankenversicherung. "Damit hätten wir eine gute Balance", zeigte sich Buchinger überzeugt.

Die Legalisierung der Beschäftigungsverhältnisse bei der 24-Stunden-Pflege sei erfolgreich verlaufen, so der Minister. Österreichweit meldeten sich bisher rund 13.000 Personen zur Selbstständigkeit an, weitere 300 sind unselbstständig beschäftigt. Bis Jahresende sei mit 15.000 Anmeldungen zu rechnen. Die meisten Pflegerinnen kommen aus der Slowakei (79 Prozent). Aus Österreich stammen fünf Prozent der Helferinnen. (APA)