Die Deutsche Telekom will ihre Wettbewerber im Festnetz stärker zur Kasse bitten. Der Bonner Konzern beantragte am Freitag bei der Bundesnetzagentur eine Erhöhung der sogenannten Interconnection-Entgelte. Diese erhebt die Telekom, wenn sie Anrufe aus Wettbewerbernetzen in ihr eigenes weiterleitet. Die Höhe ist abhängig davon, wie weit der Konkurrent seine Infrastruktur ausgebaut hat. Für die beiden wichtigsten Tarifzonen sollen die Gebühren nach Vorstellung der Telekom um neun beziehungsweise zehn Prozent steigen.

Höhere Preise

Sollte der Antrag beim Regulierer durchgehen, könnten auf die Kunden der Telekom-Konkurrenten höhere Gesprächspreise zukommen, wenn die Anbieter die gestiegenen Kosten auf die Kunden abwälzen. Betroffen von einer Gebührenerhöhung wären vor allem Anbieter von Sparvorwahlen (Call-by-Call) oder von Preselection, einer festen Betreibervorauswahl.

Die Telekom begründet ihren Antrag damit, dass das Netz immer weniger genutzt werde, aber die Kosten dafür konstant blieben. Seit 2002 sei das Verkehrsvolumen im klassischen Sprachnetz der Telekom jährlich um etwa zehn Prozent zurückgegangen, weil immer mehr Menschen mobil telefonierten oder zu anderen Festnetzbetreibern wechselten, erläuterte die Telekom. "Eine flächendeckende Netzinfrastruktur vorzuhalten, hat einen Preis. Und die Kosten dafür kann die Deutsche Telekom nicht alleine tragen", mahnte Telekom-Festnetzchef Timotheus Höttges.   (APA/Reuters)