Grafik: Joost

Einem neuen Projekt von Niklas Zennström und Janus Friis, ist eine gewisse Grundaufmerksamkeit sicher. Immerhin haben die beiden in der Vergangenheit bereits gemeinsam die Tauschbörse Kazaa und den Voice-over-IP-Service Skype aufgezogen. Mit Joost versucht man sich aktuell im Bereich des Video-Streamings, dank Peer-to-Peer-Technologie will man eine besser Qualität als die Konkurrenz erreichen. Immerhin beteiligen sich so alle BenutzerInnen auch an der Verbreitung des Materials.

Problematik

Doch was eigentlich als zentraler Vorteil geplant war, entwickelte sich mehr und mehr zum Pferdefuß. Im Gegensatz zur neuen Konkurrenz von Hulu und Co. benötigt Joost eine eigene Client-Software, ein Hindernis bei den Youtube-geschulten BenutzerInnen. So schien Joost immer mehr in Vergessenheit zu geraten, während sich z.B. Hulu - zumindest in den USA - über rasch wachsende Popularität freuen konnte.

Konsequent

Eine Entwicklung aus der man bei Joost nun Konsequenzen gezogen hat, der eigenen Client wird in Pension geschickt, statt dessen ist das gesamte Video-Angebot ab sofort frei über den Webbrowser erhältlich sein. Darin enthalten derzeit rund 35.000 Filme, Musikvideos und Dokumentationen. Finanziert wird der Betrieb über Werbung, die kurz vor jedem Clip eingeblendet wird. Im Gegensatz zu Hulu funktioniert Joost international, wobei der Content allerdings stark nach der jeweiligen aktuellen Verortung variiert.

Software

Ganz ohne externe Softwareinstallation kommt man dann aber auch beim neuen Joost nicht aus: So muss man vor dem Betrieb ein eigenes Browser-Plugin installieren, ein Umstand der die Benutzung auf Windows XP / Vista mit Firefox 3 oder Internet Explorer 6 / 7 bzw. Mac OS X mit Safari oder Firefox 3 einschränkt.

Zukunft

Eine Hürde, die allerdings nicht so bleiben soll: Als Reaktion auf nach der ursprünglichen Ankündigung geäußerte Kritik, hat man sich dazu entschlossen kommendes Monat ein Joost "Standard"-Service zu starten, das vollkommen ohne Plugin auskommen soll. Einzige Einschränkung: Die Videoqualität wird etwas schlechter sein, immerhin kümmert sich das Plugin ja um die P2P-Verteilung, wodurch man eine höhere Bandbreite bereitstellen kann, als es bei einer klassischen Server-Lösung möglich ist. Alle anderen Funktionen wie die sozialen Features rund um das Service sollen auch ohne Plugin funktionieren, Einschränkungen bei der Programmauswahl soll es ebenfalls nicht geben. (apo)