St. Pölten - Die Emmaus-Einrichtung für obdachlose Frauen gibt es seit Jänner 2004. Nun hat die Gemeinschaft ihr Frauenwohnheim und -tageszentrum ausgebaut. Auf Grund des Platzmangels erfolgte bereits im Dezember 2004 der Umzug von einer Wohneinheit mit sechs Betten in ein eigenes Haus mit 15 Wohnplätzen und drei Betten als Notschlaf-Möglichkeit, mittlerweile ist der Bedarf derart gestiegen, dass ein weiterer Ausbau nötig wurde. Die Zahl der geförderten Sozialhilfeplätze wurde von 30 auf 40 und jene im Zentrum von 15 auf 25 erhöht.

Zunehmende Armut

Die Aufteilung der vom Land NÖ geförderten Plätze erfolgt nach Maßgabe des Bedarfs innerhalb der Einrichtungen der Emmausgemeinschaft. Soziallandesrätin Gabriele Heinisch-Hosek strich betonte, dass immer mehr Menschen - und zunehmend Frauen - von Armut bedroht seien. Ein rascher und niederschwelliger Zugang in akuten Notlagen sei eine wichtige Hilfe - besonders jetzt, wo die kalte Jahreszeit vor der Tür steht. "Das Ziel der Sozialpolitik muss es aber sein, nicht nur in Notsituationen Linderung zu schaffen, sondern dafür zu sorgen, dass möglichst niemand überhaupt in eine derartige Notlage kommt", so Heinisch-Hosek in einer Aussendung.

Stetiger Ausbau

Seit der Schaffung eines Zufluchtortes für obdachlose Frauen durch die Emmausgemeinschaft St. Pölten im Jänner 2004 gab es 713 Anfragen, 220 Frauen wurden bisher aufgenommen. Die erste "Frauen-Wohngruppe" in einer kleinen Wohnung verfügte über sechs Plätze, noch im selben Jahr wurde ein Haus angekauft und notdürftig adaptiert.

Doch auch mit einer Aufnahmekapazität von 15 Wohnplätzen stieß man schnell an die Grenzen, weshalb die Generalsanierung und Erweiterung in Angriff genommen und in diesem Sommer abgeschlossen wurde. Die Baukosten wurden zu einem großen Teil vom Land Niederösterreich getragen, aber auch aus Eigenleistungen der Emmausgemeinschaft sowie Spenden. Durch den Umbau des Hauses stehen nun 23 Plätze im Wohnheim, 15 Plätze im Tageszentrum und vier Plätze in der Notschlafstelle für Frauen zur Verfügung.

"Der Bedarf ist leider steigend. Verzeichneten die Emmaus-Frauen im Februar 2008 34 Tageszentrumsleistungen, so waren es im Mai bereits 157 und im August 205", so Heinisch-Hosek.

Die Emmausgemeinschaft St. Pölten wurde 1982 gegründet. Der gemeinnützige Verein zur Betreuung für Menschen am Rande der Gesellschaft führt mehrere Wohnheime und Betriebe. (APA/red)