Sanaa - Einen Tag nach dem Selbstmordanschlag auf die US-Botschaft in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa haben die Behörden 30 Verdächtige festgenommen. Es werde geprüft, ob die mutmaßlichen Mitglieder der Islamistengruppe Al-Kaida in das Attentat verwickelt gewesen seien, hieß es am Donnerstag aus Sicherheitskreisen. Die US-Regierung werde Spezialisten in das arabische Land schicken, um den dortigen Behörden bei den Ermittlungen zu helfen. Zum Schutz der US-Botschaft seien nun Anti-Terror-Spezialeinheiten abgestellt worden. In Sanaa seien vor allem in der Umgebung von Botschaften und Wohngebieten von Ausländern Straßensperren errichtet worden.

Bei dem Anschlag mit zwei Autobomben waren vor dem Haupteingang der US-Vertretung am Mittwoch 16 Menschen getötet worden, darunter sechs Attentäter. Mit Ausnahme einer indischen Passantin waren alle Getöteten Jemeniten. Sicherheitskreisen zufolge trugen die Attentäter Militäruniformen und fuhren Autos, die wie die Fahrzeuge der jemenitischen Sicherheitskräfte aussahen. Mit Hilfe dieser Tarnung hätten sie vorgehabt, auf das Botschaftsgelände und bis zum Hauptgebäude zu gelangen. Als die Wachleute der Vertretung sich jedoch geweigert hätten, die Tore zu öffnen, hätten sie das Feuer eröffnet.

Zu der Tat bekannte sich eine Gruppe namens Islamischer Dschihad im Jemen. Sie forderte die Freilassung inhaftierter Gesinnungsgenossen und drohte mit Anschlägen auf weitere Botschaften wie die Großbritanniens, Saudi-Arabiens und der Vereinigten Arabischen Emirate. Das US-Außenministerium hatte am Mittwoch erklärt, der Anschlag trage alle typischen Züge eines Al-Kaida-Attentats, machte die Organisation aber nicht direkt für die Tat verantwortlich. (Reuters)