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Bei den Anschlägen auf die Unabhängigkeitsfeier in Morelia starben mindestens acht Menschen.

Foto: APA/EFE/Chavez

Mexiko-Stadt - Bei einem Doppelanschlag am mexikanischen Unabhängigkeitstag sind mindestens acht Menschen getötet und mehr als hundert weitere verletzt worden. Dies teilte die Regierung am Dienstag in Mexiko-Stadt mit. Wie die Zeitungen des Landes auf ihren Internetseiten berichteten, explodierten am Montag kurz vor Mitternacht fast zeitgleich zwei oder drei Sprengsätze im Zentrum von Morelia, der Hauptstadt des westlichen Bundesstaats Michoacán. Zu diesem Zeitpunkt feierten dort gerade tausende Menschen die Unabhängigkeit Mexikos vor 198 Jahren. Wer hinter dem Anschlag stand, war zunächst unklar.

Polizeikontrollen

Die Polizei kontrollierte laut den Medien alle Zugänge zur Stadt sowie die wichtigsten Nachtlokale. In der Nähe des Anschlagsorts lieferten sich Dutzende Polizisten eine heftige Schießerei mit Verdächtigen. Präsident Felipe Calderón verurteilte die Gewalt in einer Erklärung "auf das Schärfste". Er kündigte an, den Kampf gegen Kriminalität und Gewalt weiter zu verstärken. In Mexiko herrscht ein grausamer Krieg zwischen verschiedenen Drogen-Kartellen, dem seit Jahresbeginn bereits rund 3000 Menschen zum Opfer gefallen sind. Um den Drogenhandel und die Gewalt einzudämmen, hat die Regierung an verschiedenen Punkten des Landes insgesamt 36.000 Soldaten und Bundespolizisten stationiert.

Calderón, der aus Michoacán stammt, verurteilte den Anschlag als eine sinnlose Tat gegen Unschuldige. Er rief die Mexikaner zur Einheit angesichts der Bedrohung durch die Feinde des Vaterlandes auf.

Über die Hintergründe des Attentates gab es zunächst keinerlei Informationen. Mexiko erlangte im Jahre 1810 von Spanien die Unabhängigkeit. Am Dienstag, dem zweiten Tag der Feiern, begehen die Mexikaner das Ereignis mit einem Aufmarsch der Streitkräfte in Mexiko-Stadt und Umzügen in den Provinzhauptstädten. Der Umzug in Morelia wurde wegen des Anschlages abgesagt. (APA/dpa)