Wien - Auch wenn das Kabelwerk am Wochenende noch etwas verlassen wirkt, hinter den Fassaden spielt sich das Leben ab. In dem sechs Hektar großen Gelände leben über 2500 Menschen. Den Bewohnern bietet es großzügige öffentliche Flächen: Pool, Parks, Terrassen und Geschäfte. Wir denken, dass es den Leuten in den Wohnungen gutgeht, denn es waren nur wenige draußen zu sehen. Es war angenehm ruhig, in diesem Stadtviertel gibt es keine Autos.
Die kleinste Wohnung hat 55 Quadratmeter, die größte rund 150. Die Häuser waren bunt, und alle hatten verschiedene Formen und Namen: Terrassenhaus, rundes Eck, Poolhaus, Treppenhaus oder Lux. Die Architekten, darunter Christian Seethaler, haben darauf geachtet, dass sich die Menschen vertragen. In den Treppenhäusern gibt es Plätze, die gut für Feste geeignet sind. Genauso lebendig sind die Dächer, die mit Moos oder Ziegelsplitter bedeckt sind, damit das Regenwasser langsamer abrinnt.
Seethaler berichtete: "Fast alle Wohnungen waren vor Fertigstellung der Gebäude verkauft. Für mich blieb leider keine übrig." Das freut die sechs Architektenteams, die an der Planung jahrelang gearbeitet haben. Ihre Idee hat den Leuten gefallen und uns auch - wir wären gerne dort eingezogen. (Benedikt Alphart, Mathias Schneider/ DER STANDARD, 16.9.2008)