Heimstatt des Innsbrucker Riesenrundgemäldes.

Foto: Andreas Fischer

Dresden  - Im Streit zwischen Bundesdenkmalamt und Tiroler Landesregierung um die Übersiedelung des Riesenrundgemäldes mit der Bergiselschlacht von 1809 in das neue Bergisel-Museum haben die Denkmalschützer am Wochenende Schützenhilfe von Experten erhalten. Die 17. Internationale Panoramakonferenz in Dresden forderte bei einer Tagung die "integrale Erhaltung des Innsbrucker Riesenrundgemäldes". Gewarnt wurde vor "Qualitätsverlusten".

Wahrung der Einheit

Wie die Fachleute in der von ihnen verabschiedeten Resolution hervorhoben, sei "die Übersiedlung so riesiger Leinwände unvermeidlich mit einschneidenden Qualitätsverlusten verbunden". Die Konferenz rief die österreichischen Behörden auf, die Einheit von Gemälde und Rotunde zu wahren.

Das 1896 entstandene Kolossalgemälde sei mit drei anderen Panoramen weltweit das letzte, das nahezu vollständig und unverändert in seiner Originalform erhalten sei. Es gelte als einzigartiges Beispiel für das klassische Panorama mit Rundgemälde, Vorgelände, klassischer Rotunde und der Tageslichtführung von oben. Diese Panoramen seien die letzten Zeugen einer Kunstform, die im 19. Jahrhundert ihren Höhepunkt gehabt habe und Wegbereiter für das Kino, IMAX und die Weiterentwicklung der audiovisuellen Medien gewesen seien. Die internationalen Organisationen, die sich mit Denkmalschutz befassen, darunter der Kulturausschuss der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, ICOMOS, IIC, und Europa Nostra wurden eingeladen, sich auch weiterhin für die Erhaltung dieser Panoramen einzusetzen.

Im Jahr 2009 begehen Nord- und Südtirol mit zahlreichen Feierlichkeiten den 200. Jahrestag der Bergiselschlachten der Tiroler rund um Andreas Hofer gegen Franzosen und Bayern. Aus diesem Anlass soll am Bergisel ein "Museum der Traditionskultur" entstehen. Das Projekt wird nach vorläufigen Schätzungen rund 20 Millionen Euro kosten. (APA)