Der erste Grundsatz der globalisierten Wirtschaft lautet bekanntlich "Wachstum", der zweite "Gewinnsteigerung". Das gilt auch für die Autoindustrie. Vernunftgesteuerte Forderungen wie saubere Abgase und weniger CO2-Ausstoß werden ungern freiwillig umgesetzt, weil sie die Erfüllung der ersten beiden Sätze gefährden könnten.

Eine Erkenntnis allein genügt also nicht, um in Sachen Umweltschonung voranzukommen, auch wenn viele in der Autoindustrie eigentlich auch dieser Meinung sind. Druck von außen ist oft nötig, um Chancengleichheit innerhalb der Autoindustrie zu schaffen, damit in die richtige Richtung investiert wird.

Stimmungsmacher gefragt

Das können Gesetze sein, oft reicht aber schon eine gesellschaftliche Stimmung. So hat es die Autoindustrie innerhalb weniger Monate geschafft, einen Großteil der Modellpalette serienmäßig mit Rußfilter auszustatten, ohne dass man ihn vorschreiben musste: weil Autos ohne Filter niemand mehr wollte.

Die freiwillige Selbstbeschränkung beim CO2-Ausstoß hat hingegen nicht funktioniert. Erst seit es einen EU-Fahrplan zur CO2-Reduktion und Besteuerungsmodelle gibt, zeigt die Autoindustrie wirklich, was sie kann.

So hat etwa Audi den durchschnittlichen Verbrauch - und damit den CO2-Ausstoß - in der gesamten A6-Baureihe innerhalb weniger Monate um 15 Prozent gesenkt, in Einzelfällen liegt die Einsparung sogar noch deutlich darüber. Viele andere Autohersteller sind auf dem gleichen Weg. Das gilt übrigens nicht nur für den Normverbrauch auf dem Papier: Der Fortschritt wirkt auch in der Praxis. (rs)