Wien - Selbst die nicht gerade unterbezahlten Vorstände der größten österreichischen Banken können von den Gagen ihrer Kollegen in der Meinl Bank nur träumen. Das Institut zahlte seinen drei Vorständen Julius Meinl, Robert Kofler und Peter Weinzierl im Vorjahr 17,8 Millionen Euro an Bezügen.

Zum Vergleich: Die sechs Vorstände der Raiffeisen International brachten es 2007 auf 5,94 Mio. Euro. In der Erste Bank verdienten zwölf Vorstände 15 Mio. Euro. Neben den laufenden Bezügen floss im Vorjahr eine Abfertigung von knapp drei Mio. Euro, geht aus einer Einschaltung im Amtsblatt hervor. Die Zahlung dürfte mit dem Ausscheiden von Julius Meinl Ende 2007 aus dem Vorstand in Zusammenhang stehen.

Wirtschaftsprüfer Alexius Göschl wartet übrigens mit einer seltenen Ergänzung auf: Im Bestätigungsvermerk wird auf die Prozessrisiken in Zusammenhang mit Meinl European Land hingewiesen. Die Meinl Bank hat zehn Mio. Euro dafür rückgestellt und eine Gewinnrücklage von 22 Mio. Euro gebildet. (as, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 13./14.9.2008)