"Früher war alles besser",
die ewige Leier der Verzagten. Kein Wunder also, dass Robert Palfrader als Kaiser der ORF-"Donnerstag Nacht" frenetisch gefeiert wird - dabei scheint ihm die Rolle nur dazu zu dienen, seine Launen ungefiltert auf die Menschen loszulassen - Hallo Projektionsfläche!

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Leider lädt Palfrader
selten mutige Gäste ein: So machen auch die Journalisten Christoph Kotanko und Christian Rainer gute Miene und anschließend den Bückling. Die Narrenfreiheit, vom Thron "die Wahrheit" hinunterzuschimpfen - diese Freiheit wünschen sich scheinbar einige.

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Während Palfrader
das Frust-Ventil bedient, sind Dirk Stermann und Christoph Grissemann einen Schritt weiter: Sie setzen Taten, um einen weiteren glücklichen Höhepunkt des Scheiterns zu zelebrieren. Eine Ernst-Jandl-Lesung in "Oberbayern", das Bayreuth des Ballermanns. Was nach einer wahnsinnigen Idee klingt, die nur abgebrühte Provokateure oder Irre wagen würden, endet versöhnlich.

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Nach schön-krakeelten
Vorträgen von "schtzngrmm" und "talk" beginnen die Ballermännchen, die Radio-Sprecher mit Fußballliedern (Allez, Bäume, etc.) zu überstimmen. Der Eklat folgt nicht, es gibt sogar "ehrlichen Applaus" (C. Stermann) und alle sind froh, dass nichts passiert ist. "Am besten sind wir, wenn wir gegen etwas ankämpfen müssen, vermerkte Christoph Grissemann einmal im STANDARD-Interview. Das lässt wünschen, dass die zwei zukünftig mehr Chancen zum Anrennen finden - damit die Zauderer ihren Kaiser nicht bekommen. (hoge/DER STANDARD; Printausgabe, 13./14.9.2008)

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