Natürlich: Wer keine superlinke, hyperprogressive, patschuliumnebelte, achselbehaarte, männerhassende Mondgöttin ist, passt nicht in deine abgestandene Feminismus-Definition. Großartig. Danke, Gloria. - Glaube mir, niemand von uns sehnt sich danach, von einer Frau "Feministin" genannt zu werden, die ihre politische Haltung nicht mehr geändert hat, seit sich Jane Fonda zum ersten Mal liften ließ. Und sollte es tatsächlich so sein, dass Sarah Palin nur das "Produkt" von "Patriarchen" sei, die beweisen wollen, dass Männer Frauen sogar in die höchsten Positionen hineinmanipulieren können, haben sie möglicherweise eine ganz schlechte Wahl getroffen: Am Ende könnte Sarah sie bei einem ihrer Pirschgänge vor die Flinte kriegen und dann zum Abendessen servieren. Das Patriarchat ist kein Gegner für eine Frau mit fünf Kindern und einer Lizenz für eine Halbautomatik. Und was das Gezetere um das Jagen vom Hubschrauber aus betrifft: Würde ich wirklich gern auch einmal versuchen. Zur Hölle mit den Polarbären. Her mit dem Jagdschein ...

Im Ernst: Wir leben im 21. Jahrhundert. Frauen sind in vielen Bereichen seit den 80er-Jahren in Top-Positionen, und die meisten haben mit der "fortschrittlichen" Agenda nichts am Hut. Ist ja ein Witz: Gloria wirft uns vor, Komplizen des Sexismus zu sein, und nennt die Rep-Partei einen Patriarchenverein, während sie gleichzeitig nach staatlicher Bevormundung ruft. Sie und ihresgleichen wünschen sich in Wahrheit eine große, patriarchale, zentralistische Daddy-Regierung. - Wir nicht. (Emily Zanotti, DER STANDARD, Printausgabe, 12.9.2008)