Wien - Die Miba AG, spezialisiert auf die Entwicklung und Produktion von Gleitlagern und Sinterformteilen für die internationale Fahrzeugindustrie, sieht trotz Konjunktureinbruchs keinen Grund, die Jahresvorschau nach unten zu korrigieren. "Wir erwarten ein Ebit (Gewinn, Anm.) von mindestens 40 Millionen Euro", sagte Miba-Chef Peter Mitterbauer bei der Erläuterung der Zahlen zum ersten Halbjahr 2008. Zuletzt hat das Unternehmen mit Sitz in Laakirchen (OÖ) einen Gewinn von 23,6 Millionen Euro erwirtschaftet.

"Seit Anfang Juli spüren wir einen Rückgang in der Autoindustrie", sagte Mitterbauer. Aufträge aus dem Transportbereich, etwa Gleitlager für Schiffsmotoren und Lokomotiven sowie von Windraderzeugern (Reibbeläge) seien aber ungebrochen stark. Momentan gebe es eher das "angenehme Problem", Lieferzeiten kurz zu halten, sagte der Miba-Chef.

Aufträge von Schiff und Bahn

Das Geheimnis für die trotz Autokrise gute Performance des Unternehmens sei unter anderem auf eine Entscheidung zurückzuführen, die gut drei Jahre zurückliege. Damals habe sich Miba entschlossen, verlustträchtige Werke in Italien und vergangenes Jahr in Spanien abzustoßen. Weil diese Werke allesamt Sinterformteile für die Autoindustrie herstellten, sei damit automatisch der Anteil des nichtautomotiven Bereichs gestiegen. Mitterbauer: "Wir machen jetzt rund 60 Prozent des Geschäfts im nichtautomotiven Bereich; das hilft uns jetzt."

Im ersten Halbjahr 2007 (1.Februar bis 31.Juli) hat Miba den Umsatz um zwei Prozent auf 199,7 Millionen Euro gesteigert und den Gewinn (Ebit) um zwölf Prozent auf 23,6 Millionen Euro verbessert. Bereinigt um den Mitte 2007 erfolgten Verkauf eines spanischen Sinterwerks, betrage das Umsatzplus gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres 14 Prozent, das Gewinnplus fast 100 Prozent. Etwas weniger als die Hälfte der Ergebnisverbesserung sei auf den Verkauf der spanischen Sinterfabrik zurückzuführen. (stro, DER STANDARD, Printausgabe, 12.9.2008)