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Die beiden Präsidenschaftskandidaten McCain und Obama gedenken 9/11.

Foto: AP/Peter Foley

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Vor dem Pentagon wird eine Gedenkstätte für die Opfer des Anschlages enthüllt.

Foto: Reuters/Larry Downing

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Diese US-Fahne wurde aus den Trümmern des zerstörten World Trade Center geborgen

Foto: aP/Patti Sapone

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Ground Zero im Morgengrauen. Im Lauf des Tages sollen hier Barack Obama und John McCain auftreten.

Foto: AP/Mark Lennihan

Washington - Mit Schweigeminuten und Kranzniederlegungen haben die USA am Donnerstag der fast 3000 Toten der Anschläge vom 11. September 2001 gedacht. Präsident George W. Bush weihte am Verteidigungsministerium bei Washington die erste nationale Gedenkstätte für die dort getöteten Opfer ein. Sie erinnert an die 184 Menschen, die ums Leben kamen, als Islamisten eines der insgesamt vier gekaperten Flugzeuge in das Pentagon lenkten. Die Anschläge hätten die Welt für immer verändert, sagte Bush, der vom damaligen Verteidigungsminister Donald Rumsfeld begleitet wurde. Seitdem hätten die USA den Extremismus bekämpft. "Seit 9/11 haben unsere Soldaten in fernen Ländern den Kampf gegen die Terroristen aufgenommen, damit wir ihn nicht zu Hause führen müssen", sagte Bush.

Wahlkampf ruhte

Am Jahrestag der Anschläge ruhte der Wahlkampf um das Präsidentenamt. Die beiden amerikanischen Präsidentschaftskandidaten Barack Obama und John McCain haben den Opfern des 11. September 2001 gemeinsam die Ehre erwiesen. Die zwei Politiker schritten am Donnerstag in New York Seite an Seite die Rampe in die tiefe Baugrube hinunter, die einst das Grundstück des World Trade Centers bildete. Für einige Zeit verharrten sie ruhig an der Stelle, an der einmal das Denkmal für die fast 3000 Opfer der Terroranschläge entstehen soll. Anschließend reichten sie sich demonstrativ die Hand. Am Abend wollten sie gemeinsam an einer Gedenkverstaltung in der Columbia Universität in New York teilnehmen.

McCain erschien in Begleitung seiner Frau Cindy am Ground Zero, Obama war allein. Beide sprachen mit Angehörigen und Feuerwehrleuten, die von der Zeremonie am Vormittag noch in der Baugrube waren.

Gedenkstätte vor dem Pentagon

Zum siebenten Jahrestag der Anschläge soll am Pentagon in Washington eine Gedenkstätte eröffnet werden. Hier starben 184 Menschen, als eines der entführten Flugzeuge auf das US-Verteidigungsministerium stürzte. Für jedes der Opfer wurde eine Stahlbank aufgestellt, auf der der Name eingraviert ist.

Die Schweigeminute sollte um 08.45 Uhr (Ortszeit) beginnen, dem Zeitpunkt, als das erste Flugzeug in den Nordturm des World Trade Centers raste. Um 09.03 Uhr krachte die zweite Maschine in den 411 Meter hohen Südturm. 34 Minuten später zerschellte das dritte Flugzeug im Westteil des Pentagon in Washington. Offenbar nach einem Kampf im Cockpit stürzte kurz darauf bei Pittsburgh (Pennsylvania) die vierte Maschine auf freiem Feld ab. Unter dem eingestürzten World Trade Center wurden 2.751 Unschuldige begraben. Auch die 10 Entführer starben. In Washington gab es 189 Tote, darunter 5 Hijacker. In Pennsylvania starben alle 44 Flugzeuginsassen, darunter die 4 Entführer.

Verzögerungen in New York

Die Gedenkstätte am Ground Zero in New York soll nach bisheriger Planung am zehnten Jahrestag eingeweiht werden. Der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg kritisierte erstmals die Verzögerungen. Die Bauarbeiten für den Wiederaufbau und das Mahnmal für die Opfer gingen "frustrierend langsam" voran, schrieb Bloomberg in der Zeitung "Wall Street Journal" am Mittwoch. Schuld daran sei die "vielschichtige Führungsstruktur, die die Verantwortlichkeit von Anfang an untergraben hat", so Bloomberg. Dafür seien die Hafenbehörde Port Authority, Besitzer des Grundstücks, sowie die Bau- und Planungsgesellschaft Lower Manhattan Development Corporation verantwortlich. Die Stadt New York selbst habe keine Kontrolle über die Baustelle. Zumindest das Mahnmal für Opfer des 11. Septembers sollte bis zum zehnten Jahrestag 2011 fertiggestellt sein. "Keine Ausreden, keine Verzögerungen mehr", forderte der Bürgermeister.

Noch am Mittwoch warfen Demokraten der Regierung Bush vor, den Krieg in Afghanistan wegen des Iraks vernachlässigt zu haben und deswegen Osama bin Laden immer noch nicht gefasst zu haben. Das Weiße Haus wies die Anschuldigungen zurück. Alles werde versucht um den Al-Kaida-Chef zu fassen. "Aber das ist hier nicht wie im Kino", sagte Sprecherin Dana Perino. Geheimdienste gehen davon aus, dass sich Bin Laden im weitgehend rechtsfreien pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet aufhält. (APA/dpa/AP)