Vorwahlzeit ist lustig. Zwar verstellen am Straßenrand jede Menge Intelligenzbeleidiger die Sicht, doch die Dreieckständer, mit denen das Land überzogen wird, erfahren oft jene Modifikationen, die den Blick auf sie erträglich machen. Vom Bärtchen bis zum veränderten Slogan.

Ein "Report Spezial" verdichtete am Montag den freiwilligen und unfreiwilligen Humor in den Wochen vor der Wahl. Da wurde etwa Wilhelm Molterer gezeigt, der auf einer Bühne einen von der Wahlkampfchoreografie offenbar schlecht einstudierten Handschlag nicht und nicht anbrachte, weil die Person, die ihn erwidern hätte sollen, es nicht bemerkte - was zu einem verlegenen Finanzministerkratzen hinterm Finanzministerohr führte.

Und als es mit einiger Verzögerung doch noch klappte, wünschte man sich eigentlich, dass es einem erspart geblieben wäre. Ein Finanzminister in Arbeitshandschuhen, der diese Symbolik gleich zweimal erklärt, nein danke.

Ein weiterer Beitrag widmete sich der "Frauensache Politik": Immerhin ist die Mehrheit der Wahlberechtigten weiblich. Also fragte man, was Frauen von den frauenspezifischen Inhalten ihrer Partei halten - die Spitzenkandidaten, was sie ihren Wählerinnen außer Plakatgrinsern noch bieten würden. Außer den Grünen, die einen traditionell hohen Frauenanteil haben, geriet sowohl die Wähler- als auch die Politikerauskunft zum Thema eher bescheiden.

Lediglich H. C. Strache ließ aufhorchen. Seine FPÖ sei für "beide Geschlechtsteile offen", meinte der Blauäugige.

Na, wenn das die Frauen nicht überzeugt. (flu/DER STANDARD; Printausgabe, 10.9.2008)