Jerusalem/Wien- Der für Pensionisten zuständige israelische Minister Rafi Eitan hat angeregt, den iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad zu entführen. In einem Interview mit dem Hamburger Magazin "Der Spiegel" meinte der ehemalige Mossad-Agent und Entführer des Nazi-Kriegsverbrechers Adolf Eichmann: "Es könnte doch sein, dass sich ein Staatsführer wie der iranische Präsident Ahmadinejad irgendwann vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag wiederfindet."

"Wer Gift versprüht, muss damit rechnen"

Auf die Frage, ob er das ernst meine, sagte Eitan: "Absolut. Wer Gift versprüht und ein anderes Volk auslöschen will, muss damit rechnen." In Israel gelten die Führung in Teheran und insbesondere Ahmadinejad als existenzielle Bedrohung, weil Letzterer wiederholt die Beseitigung des "zionistischen Regimes" gefordert hatte. Zudem ist die israelische Regierung überzeugt, dass die Islamische Republik entgegen allen Versicherungen nach Kernwaffen strebt.

In dem "Spiegel"-Interview berichtete Eitan (81), der 1960 die Eichmann-Entführung aus Argentinien nach Israel geleitet hatte, dass der Mossad den berüchtigten KZ-Arzt Josef Mengele hatte entwischen lassen, um die Festnahme des Organisators der Juden-Transporte in die Vernichtungslager nicht zu gefährden. Eichmann wurde nach einem Prozess in Israel 1962 hingerichtet. (APA)