Leipzig - Über die Feuchtigkeit in der Atemluft könnte in Zukunft Lungenkrebs im Frühstadium erkannt werden. Forscher der Leipziger Universität und des Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie haben eine neuartige Diagnosemöglichkeit entwickelt.

Anzeichen für Tumor: Bestimmte Eiweißmoleküle

Bestehe der Verdacht auf einen Lungentumor, müssten sich die Betroffenen nicht mehr den Belastungen der Röntgenstrahlen oder einer Spiegelung der Atemwege aussetzen, sagte Jörg Lehmann vom Fraunhofer- Institut in Leipzig am Dienstag. Lediglich eine Viertelstunde lang in ein Gerät zu atmen, wäre in Zukunft nötig. Die so gesammelte ausgeatmete Feuchtigkeit könne dann auf bestimmte Eiweißmoleküle untersucht werden, die ein sicheres Anzeichen für Tumore in der Lunge seien.

Noch klinische Studien nötig

Die Methode muss nun laut Lehmann in klinischen Studien geprüft werden. Die Forscher suchen zudem ein Unternehmen, das gemeinsam mit den Wissenschaftern einen Testapparat entwickelt. Bis zur Anwendung in der Praxis könnten noch einige Jahre vergehen.

Lungenkrebs ist dritthäufigste Krebsart

Jährlich erkranken 50.000 Menschen in Deutschland an Lungenkrebs. Es ist die dritthäufigste Krebsart und zugleich eine der gefährlichsten, weil die Früherkennung sehr schwierig ist. Bisher fällt es den Ärzten schwer, im Anfangsstadium zwischen chronisch- entzündlichen und tumorbedingten Beschwerden zu unterscheiden. Je früher aber die Krankheit erkannt und mit der Therapie begonnen wird, desto größer sind die Heilungschancen. (APA/dpa)