Nikosia - Gespräche zwischen der griechischen und der türkischen Volksgruppe auf Zypern über eine Wiedervereinigung der geteilten Mittelmeerinsel sind am Donnerstag ohne konkrete Ergebnisse geblieben. Der griechisch-zypriotische Präsident Dimitris Christofias und der türkisch-zypriotische Volksgruppenführer Mehmet Ali Talat erörterten die künftige politische Struktur der Insel. "Wir werden uns wieder am 8. Oktober treffen und weiter über die Machtverteilung und die Legislative sprechen", sagte Präsident Christofias nach dem Treffen. Eine gemeinsame Erklärung gab es diesmal nicht.

Es war das dritte Treffen beider Seiten in diesem Monat. Ziel der Gespräche ist die Bildung einer Föderation zwischen dem griechisch-zypriotischen Süden und dem türkisch-zypriotischen Norden. Über die konkrete Form dieser Partnerschaft gibt es aber noch erhebliche Meinungsunterschiede. Die türkisch-zypriotische Seite strebt die Bildung einer Konföderation zwischen zwei Teilstaaten an. Die griechisch-zypriotische Seite will dagegen eine starke Zentralregierung und zwei Bundesländer auf Zypern haben.

Zypern ist seit 34 Jahren geteilt. Der jüngste Versuch der Vereinten Nationen, die Insel wieder zu vereinigen, war im April 2004 am Nein der griechischen Zyprioten bei einem Referendum gescheitert. Zypern gehört seit dem 1. Mai 2004 zur Europäischen Union. Die international anerkannte Regierung in Nikosia kontrolliert jedoch nur den Süden der Insel. Die Türkische Republik Nordzypern wird ausschließlich von der Türkei anerkannt. Die Türkei hatte den Nordteil im Juli 1974 besetzt. (APA/dpa)