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Rick Davis glaubt an McCains Sieg, wenn die Republi-kaner nur zur Wahl gehen.

Foto: AP/Jae C. Hong

Washington/Wien - Anfang Juli musste Rick Davis zusehen, wie man ihm den dynamischen Steve Schmidt zur Seite stellte und seine eigenen Aufgaben drastisch reduziert wurden: Unter anderem war er nur mehr für "allgemeine Strategie, Hilfe bei der Planung des Parteitages und die Auswahl eines Vizepräsidenten" verantwortlich. Umso mehr fühlt sich der 49-jährige ehemalige Lobbyist, der bei der Rochade seinen Titel als Campaign Manager beibehielt (Schmidt steht hierarchisch unter ihm), durch den großen Erfolg der Republican Convention und insbesondere die Wahl von Sarah Palin als Vizepräsidentschaftskandidatin bestätigt. Damit schien auch sein vielkritisierter Ausspruch von vergangener Woche, dass es sich bei dieser Wahl nicht um Themen, sondern nur um Persönlichkeiten drehe, gerechtfertigt.

Obwohl er wie sein Held John McCain in eine Familie von Marinesoldaten geboren wurde, wählte Davis nicht die militärische, sondern die politische Karriere: 1980 war er für Ronald Reagans Kampagne tätig, gründete nach dessen Wahl eine Lobbyistenfirma und orchestrierte in dieser Funktion den republikanischen Parteitag im Jahr 1996. 1999 begann er, für John McCain zu arbeiten, und war nach dessen Niederlage im Jahr 2000 maßgeblich an einem neuerlichen Wahlkampf für 2008 beteiligt.

Ihm ist wohl bewusst, dass die Republikaner im Jahr 2008 einen schweren Stand gegen die Demokraten haben. Aber letztendlich vertraut er mit "elementarem Glauben" darauf, dass McCain siegen könnte, wenn sein Wahlkampf nur genügend Wähler erreichte. (Susi Schneider/DER STANDARD, Printausgabe, 6./7. 9. 2008)