ModeratorIn: Wir begrüßen Alfons Adam im Chat und bitten die UserInnen um Fragen!

Alfons Adam: Ich darf Sie auch meinerseits recht herzlich begrüßen und freue mich auf Ihre hoffentlich interessanten Fragen.

ModeratorIn: Eine Userfrage per Mail: Warum war es notwendig, "die Christen" zu gründen, ist ihnen die ÖVP nicht christlich genug?

Alfons Adam: Es ist richtig, dass wir die ÖVP für keine christliche Partei halten. Es ist schon viele Jahre her dass sie ihre christlichen Wurzeln verleugnet. Wir wollten ganz einfach gläubigen Christen in diesem Land wieder eine Stimme geben.

ModeratorIn: Eine UserInnenfrage per Mail: Herr Adam, die ÖVP wettert neuerdings gegen Ausländer. Ist eine solche Position mit dem Christentum, das ja immer Nächstenliebe predigt, zu vereinbaren?

Alfons Adam: Wir sehen das Ausländerproblem etwas anders. Wir wollen natürlich auch keine Islamisierung Österreichs und unseren Kindern und Enkelkindern ein Land hinterlassen, das christlich geprägt ist. Unser Zugang zum Ausländerproblem ist aber ein anderer. Wir wollen eine Änderung der Lebenseinstellung der Gesellschaft erreichen in der Richtung, dass die Österreicher wieder Kinder bekommen. Wenn die einheimische Bevölkerung wieder wächst, dann werden gewisse Prozentsätze an Fremden kein Problem sein.

m m 10: Grenzen sich (christliche) Glaubensgemeinschaften von Ihnen ab, oder erfahren Sie durchwegs positiven Zuspruch von den Kirchen?

Alfons Adam: Abgegrenzt hat sich von uns noch niemand, wir werden aber auch offiziell nicht unterstützt. In unserer Partei arbeiten Christen aller Konfessionen zusammen.

m m 10: Wie stehen Sie zur Zuwanderung nach Österreich. Gibt es für Sie eine Differenzierung zwischen Christen und Nicht-Christen bei diesem Thema?

Alfons Adam: Ich möchte ehrlich sein und sagen, dass mir persönlich christliche Zuwanderer lieber sind. Aber eine Frage der Politik ist das für uns nicht.

Haussalami: Fänden Sie es gut wenn bei der kommenden Wahl auch eine islamische Partei kandidiert?

Alfons Adam: Wenn die bei uns lebenden Moslems eine Partei gründen die es ehrlich meint mit den immer wieder betonten friedlichen Absichten, dann hätte ich nichts dagegen einzuwenden.

lilith20: halten sie frauen, die arbeiten gehen fuer schlechtere muetter?

Alfons Adam: Das würde ich so nicht sagen. Es ist nur heute die gesellschaftliche Situation so, dass viele Frauen gezwungen sind aus finanziellen Gründen außerhalb der Familie einen Beruf nachzugehen und außerdem Frauen die sich der Familie oder den Kindern widmen gesellschaftlich geradezu geächtet werden.

Andrea D: Ich bin selbst überzeugte Christin und es widert mich immer wieder an, wenn Christen über andere Menschen herziehen. Sie bezeichnen Homosexuelle als „krank“, wer oder was gibt Ihnen das Recht dazu? „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ heißt es in

Alfons Adam: Es würde uns Christen schlecht anstehen, Menschen mit homosexueller Neigung zu diskriminieren oder mit Hass zu verfolgen. Es gibt aber keine homosexuelle Veranlagung. Nach einem solchen Gen wird seit Jahrzehnten vergebens geforscht. Bis zu der Zeit als vor wenigen Jahrzehnten Homosexualität als Instrument der Verbreitung eines antichristlichen Menschenbildes herangezogen wurde, war es in Fachkreisen unumstritten, dass es sich um eine seelische Erkrankung handelt, die übrigens heilbar ist. Wir wollen ganz einfach der Wahrheit verpflichtet sein und wenden uns dagegen, dass Kinder und Jugendliche zu einer Lebensweise verführt werden, die wir ihnen nicht wünschen können.

ModeratorIn: Denken Sie nicht, dass Ihre Aussagen über Homosexualität sehr viele Menschen verletzen?

Alfons Adam: Das kann ich leider nicht verhindern. Man sollte aber daran denken, dass für gläubige Christen die Aussagen der Bibel zu einer solchen Lebensweise eindeutig sind und unsere Freunde die durch die Reformation geprägt sind, leiten das wie wir auch aus unserer Heiligen Schrift ab. Für Katholiken muss zusätzlich von Interesse sein, dass die Glaubenkongregation unter Kardinal Ratzinger im Jahr 2003 ein Lehrschreiben herausgebracht hat, indem Katholiken und vor allem katholische Politiker in die Pflicht genommen werden, alles zu tun um eine Homoehe oder eingetragene Partnerschaft als rechtliche Institution zu verhindern. Das heißt also praktisch, dass es eine Art von Christenverfolgung ist, uns zu verbieten den eben vertretenen Standpunkt öffentlich zu machen.

narf: Wie kann eine Partei, die sich auf christliche Werte bezieht (Nächstenliebe) sollche menschenverachtenden Ansichten vertreten?

Alfons Adam: Ich verstehe nicht, warum unsere Ansicht menschenverachtend sein soll. Jeder gläubige Christ ist sich dessen bewusst, dass er Fehler hat - wir nennen es Sünde - und das er dagegen ankämpfen muss. Nichts anderes würde gelebtes Christentum auch für Menschen mit homosexueller Neigung bedeuten.

narf: In einem Interview sagten sie mal, dass die spanische Inquisition nicht so schlimm gewesen sein kann, und dass sich die Christen nicht dafür genieren sollen, wie rechtfertigen sie so eine Aussage?

Alfons Adam: Dazu gibt es Mehreres zu sagen. 1. Halte ich es für eine Überheblichkeit der heute lebenden über frühere Jahrhunderte aus heutiger Sicht zu urteilen. 2. Ich habe nur gesagt - und das dürfte hier angesprochen sein - dass die Inquisition rechtspolitisch ein Fortschritt war. Inquisition heißt nämlich Untersuchung und eine solche Untersuchung war vorher bei Gerichtsverfahren nicht immer vorgesehen. 3. Weil das Wort Inquisition immer als Totschlagwort verwendet wird, wollte ich meinen Freunden klar machen, dass es keinen Grund gibt bei Verwendung dieses Wortes sich für ihren christlichen Glauben und unsere politischen Vorstellungen zu genieren. Ich nenne da häufig als Beispiel, dass andere viel mehr Grund dazu hätten, dass die spanische Inquisition im gesamten 16. Jhdt. also in 100 Jahren für so viele Todesurteile verantwortlich zu machen ist, wie die Französische Revolution an einem Tag.

ModeratorIn: Einer UserInnenfrage per Mail: Der Papst hat sich kürzlich bei Opfern sexueller Übergriffe durch katholische Priester entschuldigt. Das ist zugleich ein Eingeständnis dafür, dass in der katholischen Kirche viele Ungeheuerlichkeiten passieren. Was ha

Alfons Adam: Es ist nicht unsere Aufgabe als politische Partei in Österreich Probleme der katholischen Kirche zu behandeln. Als Katholik möchte ich aber dazu sagen, dass die angesprochenen Probleme in den USA und in Australien meines Wissens hauptsächlich darauf zurückzuführen sind, dass innerkirchlich Propaganda für Homosexualität gemacht worden ist. Historisch gesehen waren Bewegungen, die für Homosexualität und für Pädophilie eintreten immer schon eng verbunden.

ModeratorIn: Was meinen Sie damit "innerkirchlich wurde Propaganda für Homosexualität" gemacht?

Alfons Adam: Nachdem was ich darüber gelesen habe, gab es regelrechte Netzwerke Homosexueller in Priesterseminaren und Orden.

sepp schilehrer: Welche Maßnahmen schlagen Sie gegen den immer massiver werdenden Priestermangel und damit gegen die Unterversorgung der Pfarrgemeinden vor.

Alfons Adam: Als Politiker bin ich die falsche Adresse für diese Frage. Als Katholik bin ich der Meinung, dass wir geistliche Mittel einsetzen müssen.

ModeratorIn: Ist es nicht gewagt, Homosexualität und Pädophilie in einem Atemzug zu nennen? Pädophilie ist immerhin ein krimineller Tatbestand.

Alfons Adam: Leider ist das keineswegs gewagt. In Holland gibt es bereits eine Partei, die die gesetzliche Freigabe von Kindesmissbrauch in ihrem politischen Programm hat. Ich vermisse einen Aufschrei in Europa und entsprechende EU-Sanktionen.

ModeratorIn: Eine UserInnenfrage per Mail: Wie finanzieren Sie Ihren Wahlkampf?

Alfons Adam: Durch Spenden.

m m 10: Ihre Standpunkte abseits von Ehe, Familie, Erziehung sind nicht so deutlich. Wie stehen Sie zu Themen wie Teuerung, Umweltschutz, EU & Außenpolitik?

Alfons Adam: Wir haben unsere Schwerpunktthemen gezielt gewählt, weil wir glauben, dass sie den Menschen unmittelbar angehen und für uns alle wichtig sind. Wir haben sie auch gewählt im Bewusstsein, dass wir die einzigen sind, die das öffentliche Interesse darauf richten wollen. Was die Teuerung betrifft, bin ich persönlich der Meinung, dass den Wählern Sand in die Augen gestreut wird, weil die Wirtschaft inzwischen international so verwoben ist, dass die Politik hier kaum Gestaltungsmöglichkeit hat. Was aber möglich wäre, ist ein sozialer Ausgleich für Bedürftige. Und da kann ich nur an unser Kinder- und Familienvolksbegehren bzw. an unsere Forderung nach einem Müttergehalt hinweisen. Zur EU sind wir deshalb kritisch eingestellt, weil von ihr Gender mainstreaming als politisches Leitprinzip ausgeht. Dieses Prinzip soll vordergründig der Gleichberechtigung von Mann und Frau dienen, eigentliches Ziel ist aber die Abschaffung von Mann und Frau als biologisches Geschlecht. Und die Einführung eines soziologischen Geschlechtes. Und jeder soll sich aussuchen können ob er heterosexuell, homosexuell, bi- oder transsexuell sein will. Das es Mann und Frau nicht geben soll klingt in den Ohren der meisten Erwachsenen einfach lächerlich. Deshalb will man bei der Umerziehung so früh wie möglich beginnen. Und wir haben den Verdacht, dass die Förderung von Kinderkrippen und die Einführung eines verpflichtenden Vorschuljahres dieser Umerziehung dienen soll. Im praktischen Ergebnis bedeutet Gender mainstreaming also die Erziehung von Kindern und Jugendlichen zu Unzucht und sexueller Ausschweifung. Damit werden wir in Zukunft noch mehr zerstörte Ehen und Familien haben, noch weniger Kinder und noch mehr vor allem seelisch krnanke Kinder. Nachdem sich Gender mainstreaming gegen die Schöpfungsordnung richtet ist diese Ideologie ein Generalangriff auf das christliche Menschenbild und auf den christlichen Glauben überhaupt. Demgegenüber erscheinen uns andere Themen des Wahlkampfes eher unbedeutend. Mit Umweltschutz und Außenpolitik werden wir uns beschäftigen sobald wir politisch Fuß gefasst haben.

ÖNorm: Herr Adam, finden sie es im 21.Jahrhundert nicht etwas gewagt, die Rolle der Frau wieder in die vor 50 Jahren zu stellen.

Alfons Adam: Ich kann Ihnen nur dazu sagen, dass ich klare Beweise dafür habe, dass alle Politiker um die Probleme wissen die wegen der Kinderlosigkeit auf uns zukommen werden. Sie wagen es nur nicht den Leuten die Wahrheit zu sagen. Wenn wir großen Problemen entgegen gehen und das ist zweifellos der Fall, dann kann ich Ihnen nur eines sagen: wenn man vor einem Abgrund steht, dann ist Rückschritt ein Fortschritt.

m m 10: Sg. Herr Adam! Sie sind gegen Schwangerschaftsabbruch. Gilt das auch für Schwangerschaften, denen eine Vergewaltigung voraus gegangen ist? (insb. bei Minderjährigen und/oder durch Familienangehörige).

Alfons Adam: Das Kind ist bei einer Abtreibung immer tot. Und es daran schuldlos, dass es durch eine Vergewaltigung zum Leben gekommen ist. Aus dieser Überlegung heraus wäre es sicher richtig ein solches Kind zur Adoption frei zu geben.

ModeratorIn: Eine UserInnenfrage per Mail: Sind Sie für die Wiedereinführung der Todesstrafe?

Alfons Adam: Nein.

ModeratorIn: Wollen Sie Abtreibung bestrafen? WEnn ja wie`?

Alfons Adam: Die Frage ist nicht korrekt gestellt. Wir haben das langfristige Ziel, das Leben jedes ungeborenen Kindes wie das jedes anderen Menschen durch die Gesetze zu schützen, wie das bei allen anderen Rechtsgütern als selbstverständlich angesehen wird. Und von einem echten Lebensschutz kann man nur sprechen, oder anders gesagt, von einem Recht auf Leben kann man nur sprechen, wenn dem die Pflicht des Staates gegenüber steht, dieses Leben auch mit allen üblichen Mitteln zu schützen. Es geht also um eine Grundsatzfrage und darum dass eine Handlungsweise im Einzelfall rechtlich geprüft wird und nicht darum dass irgendeine Handlung sozusagen automatisch bestraft wird.

hmx4biocell: Was halten Sie persönlich vom Prinzip der Trennung von Kirche und Staat?

Alfons Adam: Ich bin dafür.

lilith20: wie sehen sie ihre beziehung zur vp?

Alfons Adam: Es gibt keine Beziehung. Die ÖVP ist für mich genauso im antichristlichen Trend wie alle anderen Parteien.

Schottentor U-Bahn: Finden Sie nicht, dass die Bezeichnung "Die Christen" etwas anmassend ist? Für mich klingt das wie ein Anspruch auf Alleinvertretung aller christlichen Menschen!

Alfons Adam: Wir haben unseren Parteinamen gewählt als Bekenntnis, als identitätsstiftend, also als Teil unseres Programms und als Verpflichtung vor allem für Mitarbeiter und Funktionäre, ihren christlichen Glauben auch zu praktizieren. Was Sie ansprechen, haben Parteinamen so an sich. Man könnte sagen, dass alle die keine Österreicher sind, die nicht ÖVP wählen, oder alle diejenigen keine soziale Gesinnung haben, die nicht SPÖ wählen. Ehrlich gesagt ist uns aber klar, dass unser Parteiname in unserer neuheidnischen Spaßgesellschaft als provokant empfunden werden kann.

Ununpentium: Finde Sie nicht, dass das christliche Zielpublikum tendentiell im Aussterben ist?

Alfons Adam: Das werden wir sehen. Für uns sieht es im Moment nicht so aus. Wir haben viel Zulauf auch von jungen Menschen.

ModeratorIn: Unsere Chatzeit schon vorbei. Wir danken den UserInnen und Alfons Adam fürs Mitchatten und wünschen einen schönen Tag!

Alfons Adam: Ich darf mich auch meinerseits verabschieden und hoffe, dass Sie für eine nicht dem heutigen Zeitgeist entsprechende Meinung Verständnis aufbringen. Es muss in der Demokratie jedem gestattet sein, seine Minderheitsmeinung zur Mehrheitsmeinung machen zu wollen.