Kalkutta - Im Streit um die Produktion des indischen Billig-Autos Nano in Singapur nordwestlich von Kalkutta könnte am Freitag eine Entscheidung fallen. Der Gouverneur des Bundesstaates Westbengalen, Gopalkrishna Gandhi, will mit dem Hersteller Tata Motors und der Protest-Partei Trinamool eine Einigung erzielen. Von Trinamool, die vor allem die für das Land entschädigten Bauern vertritt, kamen am Donnerstag versöhnliche Töne.

Am Dienstag hatte Tata wegen gewalttätiger Proteste der Bevölkerung die Arbeiten eingestellt. Politiker und Analysten zeigten sich um die Attraktivität des Investitionsstandortes besorgt. Tata prüft überdies den Bau eines Werks an einem anderem Ort sowie die Verlegung der Nano-Produktion auf andere Standorte, hatte das Unternehmen erklärt, das bereits rund 350 Millionen Dollar in das Werk investiert hat. Marktstart des Kleinwagen Nano, der umgerechnet 1700 Euro kosten soll, ist für Oktober vor der indischen Weihnachtssaison geplant.

Zu den von der Opposition unterstützten Protesten war es gekommen, nachdem Bauern Entschädigungszahlungen für ihr Land als unzureichend befunden hatten. Die Regierung hatte für das Werk 400 Hektar erworben. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 5.9.2008)