St. Paul - Die republikanische US-Vizekandidatin Sarah Palin, Gouverneurin von Alaska, steht mit ihrem Programm und politischen Vorstellungen für ein hartes Regiment auch in Sachen Aufklärung und Abtreibung.
So tritt sie für ein weitreichendes Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen ein. Sie will sie nur dann zulassen, wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist. In ihrem Gouverneurswahlkampf 2006 sagte sie: "Egal, welche Fehler wir als Gesellschaft machen: Wir können es nicht zulassen, das Leben Unschuldiger zu beenden." Ihr im April geborenes fünftes Kind, das an Down-Syndrom leidet, bezeichnete sie als "Geschenk Gottes". Obwohl sie die Diagnose schon während der Schwangerschaft kannte, dachte sie nach eigenen Angaben nie an einen Abruch.
Zudem hat sich Palin mehrfach klar gegen Sexualkundeunterricht in Schulen ausgesprochen. Sie befürwortet stattdessen Aufrufe zur Enthaltsamkeit bis zur Ehe. Außerdem will sie, dass neben der Evolutionstheorie an Schulen gleichwertig die biblische Schöpfungsgeschichte unterrichtet wird.
Cindy McCain teilt Ansichten nicht
Mit diesen Hardliner-Positionen findet Palin die Zustimmung der Frau ihres Förderers John McCain nicht. Wenn Palin Abtreibung ablehne und sie nur noch bei Vergewaltigung und Inzest zulassen wolle, unterstütze sie das nicht, sagte Cindy McCain am Donnerstag dem Fernsehsender ABC.
"Ich stimme ihr in dieser Frage nicht zu, aber ich respektiere ihre Ansichten", sagte die Frau des designierten Präsidentschaftskandidaten. Sie sei auch nicht wie Palin dafür, Programme für Sexualerziehung abzuschaffen. Sie sei zwar auch dafür, Kinder in den Schulen zu sexueller Enthaltsamkeit anzuhalten. Dafür habe sie sich auch an den Schulen ihre Kinder eingesetzt. "Ich denke, das sind zweierlei Dinge und alles davon sollte gelehrt werden."
(APA/Ag./red)
Abtreibung
McCains Frau fährt nicht auf Palins ultrakonservativem Kurs
Abtreibung nur in Fällen der Vergewaltigung und Inzest: Hardliner-Positionen der republikanischen US-Vizekandidatin stoßen bei Cindy McCain auf keine Unterstützung