Wien - Der Bundesvorstand der Gewerkschaft der Post- und Fernmeldebediensteten (GPF) hat am Donnerstag seine grundsätzliche Linie für die anstehenden Kollektivvertragsverhandlungen festgelegt. Ziel ist es, die Inflation voll abgegolten und zusätzlich einen "gerechten Anteil am Wachstum des Unternehmens" für die Mitarbeiter zu bekommen, sagte GPF-Chef, der Sozialdemokrat Gerhard Fritz.

Einen Abschluss unterhalb der Teuerungsrate "lehne ich kategorisch ab", dies sei "undenkbar". Fritz rechnet dieses Jahr mit einer der härtesten Runde seit langem. "Wenn die Post, wie soeben geschehen, eine Sonderdividende von 1 Euro je Aktie ausschüttet, müssen die Mitarbeiter auch etwas auf die Inflationsabgeltung draufbekommen", fordert die GPF.

Die letzte annualisierte Inflationsrate (VPI) ist im Juli laut Statistik Austria bei 3,8 Prozent gelegen. Die Gewerkschaft habe sich bei ihrem Beschluss am Donnerstag aber auf keinen Prozentsatz der Teuerung festgelegt.

Der aktuelle Vertrag läuft noch bis Ende Dezember, ein Termin für die erste Verhandlungsrunde ist noch nicht ausgemacht.

Einen Streikantrag der Fraktion Christlicher Gewerkschafter (FCG) lehnte der Bundesvorstand mit sozialdemokratischer Mehrheit ab. Der Antrag ist für Fritz rein wahltaktisch motiviert und würde "in der wahrscheinlich seit langem härtesten Auseinandersetzung im Rahmen der KV-Verhandlungen nur eine Türe zuschlagen". Ein Streik dürfe nur das "letzte Mittel" zur Durchsetzung der Interessen sein. (APA)