Kritik gibt es auch immer wieder am Phishing-Filters, da dieser
zum Schutz auch einen Abgleich mit den Informationen von Google über
gefährliche Seiten benötigt. Entgegen hartnäckigen Gerüchten, hat sich
das Unternehmen hier aber wenig vorzuwerfen, die entsprechende Liste
wird alle 30 Minuten automatisch heruntergeladen. Ein Live-Abgleich
aller Domains erfolgt nicht, die befürchtet Nachverfolgung des
Surfverhaltens ist zumindest dadurch also nicht möglich.
ID
Etwas unklar hingegen die Tragweite des Umstands, dass Google jedem Browser
bei der Installation eine eigene ID zuordnet, mit der der jeweilige Rechner eindeutig identifiziert werden kann. Auch wenn eine solche
Vorgangsweise in der Softwarewelt - leider - nicht unbedingt neu ist, so ist die Verärgerung darüber verständlich, da nützt es wenig, wenn Google versichert, dass die ID ausschließlich für die Update-Funktion verwendet wird.
Anruf
Apropos Update-Funktion: Diese telefoniert regelmäßig "nach Hause", um die die Verfügbarkeit neuer Versionen zu prüfen,
etwas das aber auch bei anderen Browsern Gang und Gäbe ist. Ein
gewisser Eingriff in den Datenverkehr ist außerdem durch die Umleitung
der Fehlermeldungen von nicht vorhandenen Domains auf eine Google-Seite
gegeben, eine Funktion, die sich jedoch ebenfalls deaktivieren lässt.
Open Source
So bleibt trotz der recht offenen Dokumentation all dieser Vorgänge
doch ein gewisser schaler Nachgeschmack, vor allem in Bezug auf die
Default-Aktivierung der Vorschlagfunktion. Immerhin bleibt der Trost,
dass Google Chrome Open Source ist. So lässt sich "geheimer"
Datentransfer nicht dauerhaft verbergen, auch wäre es möglich Google
Chrome-Ableger ohne die problematischen Funktionen zu erstellen.